Nach schweren Unwettern im Südosten Frankreichs ist die Zahl der Toten auf fünf gestiegen. In den Departments Ardèche, Var und Gard traten Flüsse über die Ufer.

Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

Nach den schweren Unwettern im Südosten Frankreichs steigt die Zahl der Toten auf fünf. Zwei weitere Leichen wurden in der Stadt Dions nahe Avignon und in Pézenas bei Montpellier gefunden, wie die zuständigen Präfekturen über X (ehemals Twitter) mitteilten.

 

Bei einem der Toten könnte es sich um einen seit Samstag (9. März) vermissten Familienvater handeln, berichtet der Sender BFMTV. Von seinen beiden Kindern fehlt demnach weiterhin jede Spur.

Tief „Monica“ sorgt für schwere Regenfälle

Auch Avignoun in der Provence ist betroffen. Hier führt die Rhône Hochwasser. Foto: Imago/MAXPPP
Feuerwehrleute beim Einsatz in Dions. Foto: Imago/MAXPPP
Ganze Stadtteile in Bordeaux stehen unter Wasser. Foto: Imago/MAXPPP
In Bordeaux, dem Sitz der Präfektur des Départements Gironde, ist die Garonne über die Ufer getreten Foto: Imago/MAXPPP
Auch im Norden Frankreichs, wie hier in Beaussais-sur-Mer im Département Côtes-d’Armor in der Region Bretagne, stehen Häuser und Felder unter Wasser. Foto: Imago/MAXPPP

Grund für das Unwetter war das Tief „Monica“, das am Wochenende für schwere Regenfälle und Überschwemmungen sorgte. In Nizza verursachte der Regen einen Erdrutsch. In mehreren Regionen gilt eine Unwetterwarnung, in den Alpen drohen teilweise Lawinen. Mehrere Tausend Haushalte waren nördlich von Nizza in der Grenzregion zu Italien zeitweise ohne Strom.

Bereits zum dritten Mal innerhalb von nur sechs Monaten wurden mehrere Viertel der Stadt Saintes überflutet. Die Alarmstufe „orange“ wurde für die gesamte Region ausgerufen.

Eine Orange Warnung ist eine Wetterwarnstufe, die in Frankreich verwendet wird, um auf ein signifikantes Risiko schwerer Wetterbedingungen hinzuweisen. Es ist die zweithöchste Stufe im Warnsystem und deutet auf eine potenzielle Gefahr für Leben, Eigentum und Verkehr aufgrund extremer Wetterereignisse hin.

Todesopfer vom Hochwasser mitgerissen

Am Sonntag (10. März) hatten die Behörden bereits drei Todesfälle gemeldet. Zwei Menschen seien in einem Auto gefunden worden. Das dritte Opfer sei am frühen Samstagabend mit seinem Geländewagen in Gagnières – ebenfalls nahe Avignon – vom Hochwasser mitgerissen worden. Der Mann habe in dem Auto eine Brücke überqueren wollen, berichtet die Zeitung „Le Figaro“. Ein weiterer Insasse habe sich retten können.

Zuvor waren sieben Personen als vermisst gemeldet worden. Die Menschen waren Medienberichten zufolge teilweise über bereits gesperrte Brücken gefahren.