Stuttgart wirbt künftig entlang der Autobahnen 8 und 81 mit fünf Hinweistafeln für seine Sehenswürdigkeiten. Die Genehmigung hat insgesamt eineinhalb Jahre gedauert.

Stuttgart - Fünf neue Schilder sollen künftig entlang der Autobahnen 8 und 81 Touristen nach Stuttgart locken. Vor dem Neuen Schloss haben Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne), Regierungspräsident Johannes Schmalzl, Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) und Tourismus-Chef Armin Dellnitz am Donnerstag die braunen Tafeln präsentiert.

 

Die 2,80 auf 4,20 Meter großen Schilder werben für das Porsche-Museum, das Mercedes-Benz-Museum, die Wilhelma, den Schlossplatz und die Mineralbäder. Sie werden innerhalb der kommenden vier Wochen aufgestellt. „Der ganze Prozess hat eineinhalb Jahre gedauert und viele Nerven gekostet“, sagt Dellnitz. Die beiden Automuseen teilen sich dabei ihre Schilder – mal steht Porsche, mal Mercedes im Vordergrund.

Die Zahl der Anträge steigt

Die Schilder am Rand der Autobahnen nehmen in den vergangenen Jahren deutlich zu. Das bestätigt die Sprecherin des Stuttgarter Regierungspräsidiums (RP), Nadine Hilber: „Auch die Zahl der Anträge wird mehr.“ Das RP ist für die Genehmigung neuer Tafeln zuständig. „Aktuell liegt eine Hand voll Anträge vor, über die noch nicht entschieden wurde“, sagt Hilber. Darunter seien die Burg Hohenneuffen im Landkreis Esslingen, das Würth-Museum in Schwäbisch Hall sowie das Deutsche Zweirad- und NSU-Museum in Neckarsulm, sagt Hilber. Letzteres hat natürlich nichts mit dem Nationalsozialistischen Untergrund zu tun, sondern mit dem ehemaligen Fahrrad-, Motorrad-, und Automobilhersteller NSU.

Für Stuttgart sollen keine weiteren Schilder hinzukommen. „Wir haben die restriktive Handhabung zwar gelockert, doch bei diesen fünf Tafeln wird es bleiben“, sagt Verkehrsminister Hermann.

Gespräche über den Fernsehturm

Die Antragsteller bezahlen rund 10 000 Euro für eine der braunen Tafeln. Eine Investition, die sich aus Sicht von Stadtwerbern offenbar lohnt – auch wenn keiner zählbare Effekte nachweisen kann.

„Wir sind sehr stolz, dass wir gleich mit zwei Tafeln für uns werben können“, sagt beispielsweise Undine Binder-Farr, die Sprecherin der Stadt Leonberg. „Einen messbaren Effekt können wir allerdings nicht belegen“, sagt sie. Leonberg wirbt seit 2009 an der A 8 für seinen Pomeranzengarten. „Zudem haben wir an der A 81 seit mehr als 25 Jahren ein Schild, das auf den Engelberg verweist“, so die Sprecherin. Auch ihr Esslinger Kollege Roland Karpentier ist froh über die beiden Tafeln, die an der A 8 für die Altstadt werben. Ob wegen der Schilder mehr Menschen gekommen sind, könne er aber nicht sagen, meint er.

Dass die Anforderungen für eine Genehmigung in der Vergangenheit härter waren, bestätigt Karpentier: „Wir mussten vor zehn Jahren nachweisen, dass zwischen Schild und Sehenswürdigkeit ein Sichtbezug besteht.“ Diese Regel wurde bei den Stuttgarter Schilder offenbar aufgeweicht. Vor dem Neuen Schloss sind sich die Beteiligten sicher: Es werden mehr Gäste nach Stuttgart kommen. „Wir glauben fest daran, dass die Hinweistafeln sich auf die Besucherzahlen im Museum positiv auswirken werden“, sagt Reimund Heinisch, der Leiter des Porsche-Besucher-Service.

Die Schilder der Automuseen werden an der A 81 vor der Abfahrt Zuffenhausen und an der A 8 vor der Abfahrt Plieningen aufgestellt. Die Tafel der Wilhelma wird an der A 8 vor dem Autobahnkreuz Stuttgart aufgestellt. Die Mineralbäder werben ebenfalls an der A 8 vor der Abfahrt Plieningen, der Schlossplatz vor der Abfahrt Degerloch.