Der VfB Stuttgart hat immer noch keinen neuen Chefcoach. Sebastian Hoeneß stand auf der Kandidatenliste – bis er selbst einen Schlussstrich zog.

Der VfB Stuttgart hat an diesem Samstag (15.30 Uhr) ein enorm wichtiges Spiel gegen Bundesliga-Schlusslicht VfL Bochum. Es muss endlich der erste Sieg der Saison her, und zugleich benötigen die Verantwortlichen einen weiteren Erfolg – am Verhandlungstisch. Bisher brachte die Suche nach einem Nachfolger des am Montagabend entlassenen Cheftrainers Pellegrino Matarazzo noch kein Ergebnis. In Sebastian Hoeneß (40) hat nun ein weiterer Kandidat abgesagt. Die Gründe zeigen einen Teil des Dilemmas auf, in dem sich der VfB Stuttgart befindet.

 

Der Name Hoeneß stand von Beginn an auf der Liste von VfB-Sportdirektor Sven Mislintat, zu konkreten Gesprächen oder gar Verhandlungen ist es aber offenbar nicht gekommen. Nach Informationen unserer Zeitung hat Hoeneß dem VfB dann am Donnerstagabend von sich aus abgesagt – ihm soll der Auswahlprozess etwas zu lange gedauert haben. Oder anders ausgedrückt: Hoeneß, der in der Jugend beim VfB Stuttgart spielte und zuletzt Trainer des Bundesligisten TSG Hoffenheim war, soll die Sorge gehabt haben, dass ihm am Ende das Etikett anhaften könnte, nur die zweite, dritte oder gar vierte Wahl des Vereins gewesen zu sein, und in dieser Rolle sieht sich der selbstbewusste Coach nicht.

Als sicher gilt, dass Hoeneß der Job beim VfB gereizt und er sich mit der Aufgabe hätte identifizieren können. Zudem soll er überzeugt davon sein, dass das junge Team mehr Potenzial hat, als zuletzt auf dem Platz zu sehen war. Dieses wird nun ein anderer Trainer rauskitzeln müssen.