Im Transferpoker um VfB-Torwart Bernd Leno gibt es versöhnliche Töne und neue Angebote aus Leverkusen. Was der 19-Jährige will, ist eindeutig.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Peter Stolterfoht (sto)

Stuttgart - Wolfgang Holzhäuser hat seine Taktik geändert. Richtete der Geschäftsführer von Bayer Leverkusen zu Beginn des Transferpokers um den Torwart Bernd Leno immer wieder scharfe Worte an die Adresse des VfB Stuttgart, schlägt Holzhäuser neuerdings versöhnliche Töne an. Statt "Ende der Fahnenstange", "letztes Angebot" und "Ultimatum" sagt er nun: "Wir wollen den VfB nicht unter Druck setzen, wir haben ein gutes Verhältnis, führen gute Gespräche." Holzhäusers Ziel bleibt aber dasselbe: den vom VfB bis zum Jahresende ausgeliehenen Bernd Leno fest zu verpflichten.

 

Der Stuttgarter Manager Fredi Bobic dagegen will sich zu diesem Fall erst dann wieder äußern, wenn der Transfer endgültig über der Bühne oder eben nicht zustande gekommen ist. So lange kommt von ihm monoton: "Es gibt nichts Neues." Wobei das auch in Bezug auf den VfB nicht ganz stimmt. Ging Bobic anfangs mit einer Forderung von zehn Millionen Euro in die Verhandlungen, liegt der Preis für Bernd Leno nach StZ-Informationen nun bei acht Millionen Euro. Leverkusen hatte zuvor auf sechs Millionen erhöht.

Beide Seiten deklarieren diese Summen nun als finale Angebote. Dazwischen steht Leno, dessen Berater Uli Ferber sagt: "Wir wünschen uns eine klare Ansage des VfB. Wir wissen nämlich immer noch nicht, ob Bernd verkauft werden soll oder nicht." Was Leno will, ist dagegen ganz eindeutig: bei Bayer Leverkusen bleiben. Das hat der 19-jährige Torwart dem VfB-Präsidenten Gerd Mäuser auch mitgeteilt. Leno sieht bei Bayer die bessere Perspektive, auch weil sich dort der Abgang von René Adler abzeichnet. Die Vertragsverlängerung mit der langjährigen Nummer eins ist jedenfalls zunächst gescheitert. Auch Adler, der nach einer langen Verletzungspause wieder trainiert, hat andere finanzielle Vorstellungen als Wolfgang Holzhäuser.