Nach dem Hype in den USA kommt sie jetzt auch in Deutschland auf den Markt: Die „Abnehmspritze“. Sie soll Kilos purzeln lassen und helfen, das Gewicht zu halten. Wie viel die Spritze kostet und für wen sie geeignet ist – ein Überblick.

Ein Abnehm-Versuch jagt den nächsten und der Frust wird immer größer? Ein appetitzügelndes Medikament stellt adipösen und manchen übergewichtigen Menschen eine Gewichtsabnahme und -kontrolle in Aussicht.

 

Seit Montag, den 17. Juli können Ärzte in Deutschland die Spritzen zur Eigenanwendung verschreiben.

Medikament nur für schwer übergewichtige Menschen

„Wegovy ist seit Anfang 2022 in der EU zugelassen“, schreibt die Deutsche Apotheker Zeitung (DAZ). Erhältlich war es bislang in den USA, Dänemark und Norwegen. Seit dieser Woche ist es auch in Deutschland verfügbar – jedoch nur mit Arzt-Rezept. Gedacht sei Wegovy in erster Linie für Menschen mit einem Body-Mass-Index (BMI) ab 30, also Menschen, die unter Adipositas leiden. „Der darin enthaltene Wirkstoff Semaglutid soll zusammen mit einer Diät und Bewegung beim Gewichtsverlust und bei der Gewichtskontrolle unterstützen“, informiert die DAZ.

Kassenpatienten zahlen selbst – noch

Kassenpatienten in Deutschland, die „Wegovy“ nutzen möchten, müssen dafür zunächst selbst bezahlen. Insbesondere Arzneimittel, die der Abmagerung, dem Zügeln des Appetits und zur Regulierung des Körpergewichts dienen, sind nach bisherigen Regelungen von der Verordnungsmöglichkeit zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung ausgeschlossen. „Die Regelung wird hoffentlich bald geändert, so dass zumindest einige Adipositas-Patienten auf Kassenrezept damit versorgt werden können“, informiert der Präsident der Deutschen Adipositas-Gesellschaft Jens Aberle. Die Deutsche Adipositas-Gesellschaft setzt sich für eine Kostenübernahme in Fällen ein, in denen „Wegovy“ medizinisch angezeigt ist, etwa wenn andere Therapieoptionen nicht helfen.

Was wird die Abnehmspritze kosten?

Der Hersteller Novo Nordisk gibt den Apothekenabgabepreis einer 4-Wochen-Ration für die höchste Dosis (2,4 mg) mit gut 300 Euro an. Das sei zu viel für Selbstzahler, vor allem weil das Medikament nur so lange wirkt, wie es eingenommen wird, sagt Experte Aberle. Der Mediziner rechnet in diesem Jahr auch noch mit Studienergebnissen zu der Frage, inwieweit „Wegovy“ beim Vorbeugen einiger Adipositas-Folgeerkrankungen hilft. Diese könnten womöglich Argumente für eine Kostenübernahme liefern.