Am Samstag macht die Turngala auf ihrer Tour mit einem Mix aus Artistik, Gymnastik und Turnen in der Göppinger EWS Arena halt. Die Kinder der Turnerschaft Göppingen trainieren kurz vor der Veranstaltung noch hart für ihren Auftritt.

Digital Desk: Lena Hummel (len)

Göppingen - In der Halle der Turnerschaft Göppingen sind lange gelbe Bodenmatten ausgelegt. Darauf drehen sich vier Mädchen im Takt zur Musik, über ihren Köpfen tragen sie Trampoline. Als ihre Trainerin Sabine Driess das Kommando gibt, verharren sie an ihrem Platz. Prompt betreten dutzende andere Mädchen die Fläche, alle zwischen sechs und 14 Jahre alt. Sie tanzen, turnen und zeigen Pyramiden. Die Trampoline, die auf die unterschiedlichsten Arten in die Choreografie eingebunden werden, hat die Turnerschaft extra angeschafft.

 

„Dass wir Trampoline verwenden müssen, ist eine Vorgabe der Organisatoren der Turngala“, sagt Sabine Driess, die in Turnerkreisen noch als Sabine Gösele bekannt ist. Die 43-Jährige ist nicht nur Trainerin bei der Turnerschaft Göppingen, sondern auch Abteilungsleiterin des Kinder- und Jugendsports. Seit Mitte November studiert sie mit 36 Mädchen unterschiedlicher Turngruppen eine Showeinlage ein, die am Samstag, 11. Januar, Teil der Turngala in der Göppinger EWS Arena sein wird. Viel früher konnte die Truppe nicht mit dem Training beginnen. Denn: „Wir haben die Musik erst Anfang November erhalten. Auch sie ist vorgeben“, sagt Driess.

Das Motto lautet „Celebration“

Der schwäbische Turnerbund und der Badische Turner-Bund, die Organisatoren der Turngala, haben für die Nachwuchssportler das Lied „Celebration“ der Band Kool & the Gang ausgewählt. Unter dem gleichnamigen Motto steht die 32. Auflage der Gala. Seit Mitte Dezember und noch bis Sonntag, 12. Januar, tourt die Show, die ein Mix aus Artistik, Gymnastik und Turnen ist, durch 20 deutsche Städte. Neben zehn Profikünstlern und Künstlergruppen treten an den Veranstaltungsorten auch regionale Gruppen auf – davon je eine Kindergruppe.

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Zweiter Durchgang: Bevor die „Trampolin-Mädels“, wie Driess sie nennt, erneut die gelben Matten betreten, demonstriert die Trainerin, wie die Bewegungen aussehen sollen. Während der Tanzeinlagen klatscht sie in die Hände und gibt so den Takt vor.

Das Lampenfieber ist vorprogrammiert

Lokale Gruppen, die bei der Gala dabei sein wollen, müssen sich beim jeweiligen Ausrichter bewerben. In Göppingen ist das der Turngau Staufen. „Wir wollten schon letztes Jahr zum 175-Jahr-Jubiläum der Turnerschaft dabei sein. Letztlich hat es erst dieses Jahr geklappt“, sagt die Trainerin. Driess findet vor allem die Kombination aus regionalen Gruppen und Profisportlern faszinierend. Sie selbst war schon öfter bei der Turngala dabei: Vor 35 Jahren als Aktive, zehn Jahre später erstmals in ihrer Rolle als Trainerin.

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Ihre Schützlinge trainieren hart für die kommende Show. Wegen des Zeitdrucks haben sie an den vergangenen Samstagen ein zusätzliches Sondertraining eingelegt. „Die EWS Arena ist oft ausverkauft – und da haben viele natürlich Lampenfieber“, sagt Driess. Für die zehnjährige Tea ist die Vorführung der erste große Auftritt. „Ich bin sehr aufgeregt, weil so viele Menschen da sein werden“, sagt sie. Juliane (8) und Lisa (11) haben schon mehr Publikumserfahrung. „Ich reite, und da schauen mir auch oft viele Leute zu“, sagt Juliane. Und Lisa ergänzt: „Wir hatten auch schon mal einen großen Auftritt in Wien. Trotzdem waren da nicht ganz so viele Menschen.“

Tücher verleihen dem Auftritt eine persönliche Note

Die Turnerschaft fährt alle paar Jahre nach Wien zum Schauturnen des Männerturnvereins (MTV) Klosterneuburg. Anlass hierfür ist die Städtepartnerschaft, die Göppingen und Klosterneuburg seit fast 50 Jahren pflegen. Für den Auftritt in Wien hat die Turnerschaft rote und weiße Tücher nähen lassen, die nun bei der Turngala erneut zum Einsatz kommen. So kann die Turngruppe trotz aller Vorgaben ein paar eigene Elemente einbringen.