Kurz vor der Europawahl haben sich die Spitzenkandidaten der Oppositionsparteien FDP, Linke, Grüne und AfD einen Schlagabtausch im ZDF geliefert. Die Klimapolitik stand im Fokus.

Mainz - Die Spitzenkandidaten der Oppositionsparteien FDP, Linke, Grüne und AfD haben sich am Donnerstagabend einen Schlagabtausch im ZDF geliefert, bei dem insbesondere die Klimapolitik kontrovers diskutiert wurde. Ska Keller von den Grünen und die Linken-Kandidatin Özlem Demirel verteidigten die Schülerproteste Fridays for Future, während AfD-Chef Jörg Meuthen von „Klimahysterie“ sprach. Weitere Themen waren die Flüchtlingspolitik und der zu erwartende Stimmenzuwachs für die Rechtskonservativen. 

 

Grünen-Kandidatin Keller spricht von Klimawahl

Die Grünen-Kandidatin Keller sagte mit Blick auf die Europawahl am 26. Mai: „Diese Wahl ist eine Klimawahl.“ Die jungen Menschen auf den Straßen „fordern uns auf, endlich was zu tun.“ Demirel sagte in dem „TV-Vierkampf“ des ZDF, ihre Partei wolle den sozialen und ökologischen Wandel. Die Schüler, die jeden Freitag auf die Straße gingen, hätten zu einem Gedankenwandel in der Politik beigetragen. 

Meuthen sprach von „systematischer Gehirnwäsche“. Die jungen Menschen würden „gezielt fehlinformiert“ in Richtung erneuerbare Energien. Ein Umstieg in Europa werde „ökologisch nichts bringen, wir werden aber hier einen gravierenden ökonomischen Niedergang erleben“.

Nicola Beer fordert in Klimapolitik auch global zu denken

Die FDP-Kandidatin Nicola Beer forderte, in der Klimapolitik auch global zu denken. Die EU müsse auch in anderen Regionen der Welt investieren, um dort schnellere Fortschritte zu erzielen.

Mit Blick auf den Aufstieg der Rechtskonservativen in vielen EU-Ländern sagte Beer: „Wir müssen verhindern, dass sich die Prognosen bewahrheiten.“ Es gehe darum zu zeigen: „Wir können die EU wieder fit machen für die Zukunft der Menschen.“

Meuthen sagte zur geplanten rechten Allianz im Europaparlament, diese werde „vernünftigen Vorschlägen auch zustimmen“. Die neue Allianz werde aber häufig mit Nein votieren und blockieren, da im EU-Parlament „sehr viel Unsinn gemacht“ werde.