Für den VfB Stuttgart steht in der Relegation extrem viel auf dem Spiel. Vor dem Kracher gegen den Hamburger SV machen sich die Fans Mut – doch auch eine große Portion Nervosität kommt zum Vorschein.

Digital Desk: Jonas Schöll (jo)

Existenzbedrohender Absturz oder lang ersehnter Aufstieg, bittere Tränen oder emotionale Krönung: Für die Traditionsklubs VfB Stuttgart und Hamburger SV steht in der Relegation extrem viel auf dem Spiel. Der Druck im Alles-oder-nichts-Duell ist riesig – doch beide Kontrahenten sind vor dem „Final“-Hinspiel am Donnerstag (20.45 Uhr/Sat.1 und Sky) bemüht, trotz der immensen Bedeutung nicht zu überdrehen.

 

So blicken die VfB-Fans auf die Relegation

Die Fans des VfB Stuttgart kostet der erneute Gang in die Relegation viele Nerven. Im Kurznachrichtendienst Twitter lassen die Anhänger der Schwaben bereits Stunden vor dem Spiel ihren Emotionen freien Lauf. Die Gefühlswelt, die in ihren Kommentaren zum Ausdruck kommt: eine Mischung aus Ansporn, Kampfgeist, Enttäuschung, Angst, aber auch eine gute Portion Galgenhumor.

Bereits Stunden vor dem Spiel können die VfB-Fans an nichts anderes denken:

Himmel hoch jauchzend oder zu Tode betrübt? Der Tweet dieses Nutzers bringt das Gefühlschaos der Fans vom Neckar zum Ausdruck. Grundsätzlich herrscht eine breite Zuversicht in den Reihen der Schwaben – wären da nicht diese Zweifel im Hinterkopf: „Wir hatten 34 Spiele Zeit und tun uns gegen nominell schwächere Teams wahnsinnig schwer, warum sollte sich heute irgendwas ändern?!“

Ganz zweifellos ist allerdings: Der Relegationskracher gegen den HSV ist für die Fans das „Finale“ der Saison. Es steht so viel auf dem Spiel: Immerhin droht ihrem Verein der vierte Abstieg nach 1975, 2016 und 2019.

Trotz der großen Anspannung vor dem Duell verlieren die VfB-Fans ihren Spaß nicht – auch wenn es bisweilen nur für Galgenhumor reicht.

Vor einem so wichtigen Spiel darf natürlich auch Optimismus nicht zu kurz kommen – schließlich soll der „bleede Hund“ am Ende ja nicht Recht behalten. Der Tweet dieses Nutzers ist eine humorvolle Anspielung auf VfB-Kultfan Angelika Brendle-Arndt, die sich einst vor dem Mikrofon des SWR in die Herzen der Schwaben stänkerte – und sich einen Stadionbesucher vorknöpfte, der stichelte, dass der VfB im kommenden Jahr absteigen würde.

Wie schon gegen die TSG Hoffenheim haben die Ultras des Commando Cannstatt dazu aufgerufen, gegen den Hamburger SV in Weiß gekleidet ins Stadion zu kommen. Diesem Appell wollen die Fans nachkommen:

Gefühlschaos hin oder her, in einem Punkt sind sich fast alle VfB-Fans: Sie wollen ihren Verein im Stadion oder zuhause vor den Bildschirmen unterstützen:

Was die Fans des VfB Stuttgart zuversichtlich stimmen dürfte: Die Statistik spricht für den Verein mit dem roten Brustring. In bisher 24 Relegationsduellen setzte sich 18-mal der Erstligist durch. Letzter Bundesligist, der scheiterte, war allerdings 2019: der VfB (gegen Union Berlin). Dieses Szenario wollen die Schwaben nach einer turbulenten Spielzeit mit drei Trainerwechseln und dem Austausch des Sportchefs mit aller Macht vermeiden.