Weihnachten naht – und Stuttgarts Privatgalerien machen noch einmal ordentlich Ausstellungsdampf. Was bleibt, wenn sich der Nebel lichtet?

Wer beim Schenken auf Nachhaltigkeit achtet, ist bei der Kunst richtig. Doch nicht nur deshalb lohnt sich ein Gang durch Stuttgarts Kunstszene gerade jetzt.

 

Gustav Sonntag malt „auf Kante“

In Leipzig hat Gustav Sonntag studiert, aktuell trifft er als Gast bei Tatjana Doll an der Karlsruher Akademie auf vormalige Stuttgarter Studierende wie die Malerin Elif Celik. Seine Themen: Obsessionen, Sucht, Gewalt, Resignation, Obdachlosigkeit. „Auf Kante“ heißt denn auch ein Bild von Gustav Sonntag – und „Auf Kante“ ist auch der Titel des aktuellen Sonntag-Panoramas in der Galerie Z (Johannesstraße 21, Dienstag bis Freitag 13 bis 19 Uhr). Und das Thema Nachhaltigkeit? Die Galerie Z positioniert Gustav Sonntag bei der Kunstmesse Art Karlsruhe (22. bis 25. Februar 2024) mit einer Einzelpräsentation.

Ein Jahr mit Anton Stankowski

Am 11. Dezember jährte sich der Todestag des Gestalters, Malers und Fotografen Anton Stankowski zum 25. Mal. Für die Verantwortlichen der Stankowski-Stiftung, Katharina Roller und Gerlinde Röbel, waren dies „25 Jahre ohne den Altmeister des Grafikdesigns, der Fotografie und der funktionellen Grafik. 25 Jahre ohne neue Arbeiten, Ideen und Sprüche.“ Wie stets bei der Stankowski-Stiftung geht es aber auch darum, nach vorne zu schauen und zu kommen. Dafür gibt es jetzt einen Instagram-Kanal. Und wer das ganze Jahr mit „Stanko“ verbringen möchte – die Stiftung hat den Kalender „Anton Stankowski. Fotogramme. Die Kunst der direkten Belichtung“ für 2024 neu aufgelegt.

Mit Carmen Belean am Pool

Silberburgstraße 154A – das ist die neue Adresse von Ilona Keilichs Exo-Galerie, und besonders schön ist ein Besuch der lichten Räume bei früher Dämmerung. Das liegt auch an den Bildern der gebürtigen Rumänin Carmen Belean. Die in Stuttgart lebende Malerin zeigt in „The Room of My Own“ kühle Pool-Szenarien, die nicht unter männlichem Blick zu Bühnen für körperliche Attraktionen werden. Belean verwandelt die Show-Treppe Pool tatsächlich in einen Raum, der durch die sitzenden und schwimmenden Frauen wie ein Schutzraum benutzt wird. Zu erleben an diesem Samstag von 15 bis 18 Uhr.

Mit dem Basketball zur Kunst

In der „Leidenschaft für Malerei, für Sport, Literatur, Reisen, Musik sowie Italien und seine Küche“ entstehen die Bilder von András Pinczehelyi. Zu sehen sind sie in der Galerie Dengler und Dengler (Rosenbergstraße 102, Montag bis Freitag 14 bis 18 Uhr). Besonders auffällig: Die Begeisterung des Ex-Basketballers Pinczehelyi für das Treiben unter und zwischen den Körben.