Bei Protesten gegen die umstrittene Abstimmung über die Verfassung sind in Venezuela mindestens neun Menschen ums Leben gekommen.

Caracas - Bei Protesten gegen die Wahl einer verfassungsgebenden Versammlung sind am Sonntag nach Angaben der Staatsanwaltschaft neun Menschen ums Leben gekommen. Sie protestierten gegen die von Präsident Nicolás Maduro damit angestrebte Machtfülle; Maduro selbst bezeichnete die neue Institution als „Supermacht“, die die Immunität von Parlamentsabgeordneten aufheben und Oppositionspolitiker ins Gefängnis bringen könne.

 

Die Opposition hatte zum Boykott der Wahl aufgerufen und keine Kandidaten für die Versammlung aufgestellt. Sie sieht in der Versammlung den Anfang vom Ende der Demokratie in Venezuela.

Das Büro des Chefstaatsanwalts twitterte, in Mérida seien zwei Männer bei Protesten getötet worden, im nordöstlichen Staat Sucre ein weiterer. Die Führung der oppositionellen Partei Demokratische Aktion (AD) twitterte, bei dem Toten in Sucre handele es sich um den Jugendsekretär der Partei, Ricardo Campos.

Damit stieg die Zahl der Toten bei den seit vier Monaten andauernden Protesten gegen Maduro auf 124.