Der Verein Casa Schützenplatz zieht um in den Club International an der Moserstraße. Beide Seiten glauben, dass eine Zusammenarbeit gut ist für das Viertel.

S-Mitte - Jetzt scheint es einfach zu passen. Frank Schweizer vom Verein Casa Schützenplatz will nicht in Details gehen, warum das bisherige Quartier an der Kernerstraße 45 aufgegeben wird. Er verrät, dass die Miete recht hoch war und das Verhältnis zum Eigentümer nicht konfliktfrei war. Die Chemie habe nicht gestimmt, meint er. Nun soll seinen Informationen nach eine Selbsthilfegruppe für Gehörlose die Räume an der Kernerstraße beziehen.

 

Der Umzug in den Club International an der Moserstraße 10 sei eine ideale Lösung, erklärt er. „Wir versprechen uns Synergieeffekte“, erklärt er. Er meint damit, dass die Anliegen des Club International und des Vereins Casa Schützenplatz gut miteinander harmonieren. Ähnlich sieht das Nadine Fleckenstein vom Club International. „Unser Ziel ist ein Quartiertreff für alle“, sagt Fleckenstein.

Verein will Quartiertreff

Jutta Arndt vom Vorstand des Vereins für Internationale Jugendarbeit hatte im Dezember 2018 bei einem Auftritt im Bezirksbeirat Mitte ebenfalls von einem „Quartiertreff“ gesprochen, der sich an der Moserstraße 10 entwickeln soll. In den Räumlichkeiten des Vereins hat auch der Club International sein Domizil. In einem Café können Anwohner und Geflüchtete sich kennenlernen. Laut Arndt ist auch einen Mittagstisch für Senioren geplant. Aus Sicht von Nadine Fleckenstein ist der Umzug des Vereins Casa Schützenplatz an die Moserstraße ein Gewinn für beide Seiten. „Die Casa Schützenplatz ist ein Verein für die Anwohner und wir arbeiten viel mit Geflüchteten. Wir wollen beide Seiten näher zusammenbringen“, sagt sie.

Auch Frank Schweizer freut sich, dass Geflüchtete künftig vermehrt an den Veranstaltungen seines Vereins teilnehmen. „Das schafft eine stärkere Verbindung zwischen Anwohnern und Migranten“, sagt er. Von Februar an werde es jeden Dienstagabend einen Jour Fixe des Vereins Casa Schützenplatz im Club International geben. An Abenden könne über Themen diskutiert werden, aber auch Spielabende seien vorgesehen, meint Schweizer. Jeden dritten Sonntag soll es von 11 Uhr einen Brunch geben in der neuen Örtlichkeit, meint Schweizer.

Schweizer warnt vor neuen Regeln

Schweizer betrachtet derweil mit gemischten Gefühlen, die neuen Regeln, die sich die Stadt im Umgang mit Parklets geben will. Die Aufbauten auf Parkplatzflächen, die Passanten Platz zum Verweilen bieten sollen, wurden unter anderem von 2016 bis 2017 auf dem Schützenplatz getestet. Der Bezirksbeirat Mitte verlängerte danach die Erlaubnis, die Aufbauten aufzustellen. Die neuen Verwaltungsvorgaben für Parklets sehen laut Schweizer allerdings vor, dass diese nicht vor denkmalgeschützten Gebäuden errichtet werden dürfen. „Dann werden Parklets an ganz vielen Stellen in der Stadt nicht mehr möglich sein. Es gibt 3000 Baudenkmäler in Stuttgart “, warnt er. Bei einer strengen Auslegung der Maßgabe seien Parklets auch etwa rund um den Kernerplatz tabu, meint er.

Der städtische Ausschuss für Umwelt und Technik will die neuen Regeln für Parklets im städtischen Ausschuss für Umwelt und Technik schon bald diskutieren. Sie sollen laut Beschlussvorlage für einen Versuchszeitraum von einem Jahr gelten.