Seit Anfang September feierten Tausende Jugendliche am Wochenende Partys auf dem Areal um den See. In der Nacht von Samstag auf Sonntag trat ein Verweilverbot in Kraft.

Stuttgart - Polizei und Polizeibehörde waren auf einen größeren Einsatz am Max-Eyth-See eingestellt, doch es blieb ruhig: Nachdem an den vergangenen beiden Wochenenden Gruppen von bis zu 2000 Jugendlichen am See feierten, erließ die Stadt für Samstagnacht, 18. September auf 19. September, ein Verweilverbot. Beamte sperrten die Eingänge zum See und schickten um 20 Uhr die letzten Besucher nach Hause. Auch in der Innenstadt blieb es vergleichsweise ruhig. Ein Geschäft an der Königstraße wurde in der Nacht zum Sonntag demoliert.

 

Unter den See-Besuchenden waren an diesem Samstag hauptsächlich Familien oder kleine Personengruppen, die auf dem Gelände gegrillt hatten. „Die meisten wussten auch schon, dass das Verweilverbot besteht oder hatten Verständnis für die Maßnahmen“, sagte der Mühlhäuser Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann. Schon die Anfahrt zum Max-Eyth-See hatte die Stadtverwaltung erschwert: Die Stadtbahnhaltestelle Wagrainäcker, an der sonst viele Partygäste ankamen, wurde von 20 bis 6 Uhr morgens nicht angefahren.

Der große Andrang blieb aus: Da das Verweilverbot schon am Freitag angekündigt wurde, stellten sich die Feiernden offenbar darauf ein. Auf der Plattform Tiktok und anderen sozialen Medien, auf denen auch zu den anderen Partys am Max-Eyth-See aufgerufen worden war, wurde ebenfalls über das Verweilverbot informiert. Die Veranstalter hatten im Internet zwar angekündigt, dass die Party stattdessen am Eckensee stattfinden sollte. Doch der Polizei zufolge kam es am Wochenende in der gesamten Stadt zu keinen Zwischenfällen wegen einer Feier.

Keine Feiernden am Max-Eyth-See

Bei den Massenpartys am Max-Eyth-See in den vergangenen Wochen ist es weder zu Gewaltdelikten und noch anderen Straftaten gekommen. Sie waren vor allem für die Anwohner sowie die Tiere im Vogelschutzgebiet ein großes Problem – wegen des Lärms und des Mülls, der danach zurückblieb. Die Bezirksbeiräte forderten Anfang der Woche in einer Resolution an Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) ein Ende des Treibens, woraufhin das Verweilverbot erlassen wurde.

Gegen 1 Uhr am Sonntagmorgen kam es zu einem einzigen Einsatz der Polizei auf der Königstraße wegen jungen Randalierern: Betrunkene hatten die Scheibe eines Bekleidungsgeschäfts eingeworfen. Gestohlen wurde laut Auskunft der Polizei nichts, die Streife war sofort am Tatort. Auch die Sicherheitsfirma und der Hausmeister seien umgehend zur Stelle gewesen, berichtet die Polizeisprecherin. Das Loch in der Scheibe wurde vom Hausmeister noch am Abend mit einem Holzbrett wieder geflickt.