In einer am Freitagabend veröffentlichten Videobotschaft spricht Prinzessin Kate über ihre Krebs-Diagnose. Und löst damit eine Welle der Betroffenheit aus.

Korrespondenten: Peter Nonnenmacher (non)

Bestürzung und Beileids-Bekundungen von allen Seiten hat am Freitagabend die Nachricht ausgelöst, dass Kate, die Prinzessin von Wales, an Krebs erkrankt und schon seit mehreren Wochen in London in Behandlung ist. Die 42-jährige Frau des Thronfolgers William, des Prinzen von Wales, erklärte dazu in einer Videobotschaft, ihre Krebserkrankung sei erst im Anschluss an die Unterleibs-Operation entdeckt worden, der sie sich im Januar hatte unterziehen müssen. Seit Februar werde sie mit einer Chemotherapie behandelt. Über die Art der Krebserkrankung äußerte sich Prinzessin Kate nicht.

 

In den letzten Wochen hatten Fragen zum Gesundheitszustand Kates und zum Schweigen im Palast bereits weithin wilde Spekulationen ausgelöst. Die Diagnose sei natürlich „ein enormer Schock“ für sie und ihre Familie gewesen, sagt Kate in dem Video. Sie habe Zeit gebraucht, erst um sich von ihrer Operation zu erholen, und dann, um die Nachricht zu verkraften und sie den Kindern George, Charlotte und Louis zu erklären. Es seien „zwei unglaublich harte Monate“ für ihre Familie gewesen. Aber glücklicherweise fühle sie sich jetzt „gut und jeden Tag etwas stärker“.

BBC nimmt Video in Windsor auf

Das Video war von einem BBC-Team bereits am Mittwoch in Windsor im Freien aufgenommen worden. Es zeigt die Prinzessin, wie sie auf einer Parkbank sitzend über ihre Verfassung spricht. Sie bedankt sich bei ihrem medizinischen Team und bei der Öffentlichkeit für alle bereits erhaltenen Genesungswünsche. Sie befinde sich „in einer frühen Phase der Behandlung“, sei aber zuversichtlich, was ihre Genesung betreffe. Ihren Kindern habe sie versichert, „dass es mir wieder gut gehen wird“. Und sie freue sich schon jetzt darauf, wieder öffentlich aufzutreten und ihren Pflichten als Mitglied der Königsfamilie nachzukommen, „sobald ich dazu in der Lage bin“.

Tatsächlich hatte Kate in den letzten Jahren eine zunehmend zentrale Rolle bei Hofe übernommen und war nach und nach zur populärsten Figur der Windsors geworden. Bereits in den letzten Wochen hatte ihr Ausfall eine spürbare Lücke hinterlassen. Dies umso mehr, als auch König Charles, Williams Vater, zur Zeit wegen Krebs behandelt wird und nur ein sehr eingeschränktes Programm absolvieren kann. Die meisten Auftritte haben Charles Frau – Königin Camilla – und William übernommen.

In den nächsten Wochen, während der Osterferien, will sich auch William noch einmal ganz auf die Familie konzentrieren, bevor er wieder Termine übernimmt. Man hoffe, so Kate, dass die Öffentlichkeit ihrer „jungen Familie“ die erforderliche „Zeit, den Raum und die Privatsphäre“ erlauben werde, um mit der neuen Situation zurecht zu kommen.

König Charles zeigte sich am Freitagabend ausgesprochen „stolz“ auf seine Schwiegertochter, die mit „solchem Mut“ gesprochen habe. Justin Welby, als Erzbischof von Canterbury der ranghöchste Geistliche der Staatskirche, pries Kates „zuversichtliche Haltung“ angesichts einer „so schwierigen Zeit“. An Genesungswünschen aus aller Welt herrschte nach Bekanntgabe der Diagnose kein Mangel. Aus Washington war zu hören, dass man im Weißen Haus über die Nachricht aus London „unglaublich traurig“ sei.

In Großbritannien selbst versicherte Premierminister Rishi Sunak den Windsors, dass ihnen „die Liebe und Unterstützung des ganzen Landes“ gelte. Wie er verurteilte auch Oppositionschef Sir Keir Starmer nachdrücklich die „krassen Spekulationen“ über den Gesundheitszustand der Prinzessin in den letzten Wochen, insbesondre in den sozialen Medien. Um diese zunehmend wilden Gerüchte zu stoppen, hatte Kate noch vor kurzem anlässlich des britischen Muttertags ein Foto an die Presse gegeben, auf dem sie mit fröhlicher Miene inmitten ihrer drei ebenso strahlenden Kinder zu sehen war. Als Fotoagenturen nachwiesen, dass das Bild bei Hofe umfassend verändert worden war, hatte sie sich freilich für die angerichtete „Konfusion“ entschuldigen müssen.