Der sportliche Erfolg stimmt bei Allianz MTV Stuttgart, die finanzielle Basis auch – nur ein paar Altlasten trüben die Bilanz des neuen deutschen Volleyball-Meisters.

Stuttgart - Noch nie war in der Volleyball-Bundesliga der Frauen so viel Geld im Spiel. Die verbliebenen elf Vereine (zuletzt waren es zwölf) planen in der nächsten Saison mit einem Umsatz von mehr als 13 Millionen Euro – in der abgelaufenen Runde waren es 12,3 Millionen Euro. Ebenfalls bemerkenswert: Das Gesamtbudget liegt höher als in der Männer-Bundesliga (12,5 Millionen Euro). Das hat auch mit Allianz MTV Stuttgart zu tun. Der neue Meister geht für die Saison 2019/20 von einem Etat in Höhe von rund 1,7 Millionen Euro aus, damit dürfte er hinter dem SSC Schwerin und dem Dresdner SC auf Rang drei der Geld-Tabelle liegen. Alle 23 Vereine (Frauen und Männer), die eine Lizenz für die nächste Spielzeit beantragt haben, erhielten von der Volleyball-Bundesliga (VBL) grünes Licht, elf von ihnen müssen allerdings umfangreicher nacharbeiten. Eine kleine Auflage erhielt auch Allianz MTV Stuttgart.

 

Überschuss für die Tilgung

Den Meister drückt immer noch ein Schuldenberg aus der Vergangenheit in Höhe von einer guten halben Million Euro, den es abzubauen gilt. Hauptkreditgeber ist Gesellschafter Rainer Scharr, was dem Verein etwas Druck nimmt, aber dennoch fordert die Liga, auch die nächste Saison mit einem Plus von 50 000 Euro abzuschließen – das wie in den vergangenen beiden Jahren in die Tilgung der Darlehen fließen muss. „Die Liquidität bei uns ist absolut vorhanden, die Altlasten schränken uns in unserer täglichen Arbeit nicht mehr ein“, sagt Aurel Irion, der Geschäftsführer von Allianz MTV Stuttgart, „aber natürlich ist unser Spielraum etwas kleiner als bei dem einen oder anderen Konkurrenten von uns.“

Insgesamt beurteilt Irion die finanzielle Lage der Bundesligisten als durchaus positiv. „Es hat sich bei allen verbessert, aktuell ist die Liga einigermaßen gesund“, sagt der Geschäftsführer von Allianz MTV Stuttgart, „in Erfurt und Suhl sind die Budgets zwar weiterhin auf Kante genäht, doch der TV-Vertrag und die allgemeine positive Entwicklung des Frauen-Volleyballs in Deutschland helfen letztlich natürlich allen Vereinen.“ Auch denen, die noch die eine oder andere Altlast zu beseitigen haben.