Wieder endet der Weg nach Europa für Migranten tödlich. Vor der italienischen Südküste hat sich ein schweres Unglück ereignet. Eine Woche, nachdem ein neues Gesetz die Arbeit für zivile Seenotretter erschwert.

Bei einem Bootsunglück mit Migranten an der süditalienischen Küste sind Medienberichten zufolge mehr als 40 Menschen ums Leben gekommen – die Zahl wurde am Sonntag mehrfach nach oben korrigiert. Die Leichen seien am Strand in Cutro in der Provinz Crotone in Kalabrien und im Meer entdeckt worden, meldete die italienische Nachrichtenagentur Ansa am Sonntagmorgen unter Berufung auf die Polizei. Die Opferzahl könne noch deutlich steigen, weil viele Leichen noch nicht aus dem Meer geborgen seien, hieß es.

 

Nach ersten Informationen waren die Migranten auf einem Fischkutter unterwegs. Dieser sei bei schwerem Seegang auseinandergebrochen. Die Menschen seien ertrunken. Zur Nationalität der Opfer und zum Ausgangshafen des Kutters gab es zunächst keine Informationen.

Neues Gesetz erschwert Arbeit ziviler Seenotretter

Jedes Jahr versuchen Tausende Migranten auf oft wenig seetauglichen Booten aus Nordafrika nach Italien und damit nach Europa zu gelangen. Immer wieder kommt es auch zu schweren Unglücken. Nach Angaben des italienischen Innenministeriums sind in diesem Jahr bis einschließlich Donnerstag schon 13 067 Migranten auf dem Seeweg ins Land gekommen, weit mehr als doppelt so viele wie im gleichen Vorjahreszeitraum (5273).

Ein neues Gesetz der rechten Regierung von Giorgia Meloni, das in der vorigen Woche vom Senat verabschiedet wurde, erschwert zudem die Arbeit ziviler Seenotretter. Der Großteil der Migranten gelangt allerdings mit eigenen Schiffen und Booten nach Italien.