Für die Stauferschleife steigen wir aufs Fahrrad und rollen mitten hinein in die Welt von Barbarossa und der legendär schönen Irene von Byzanz.

Freizeit und Unterhaltung: Theresa Schäfer (the)

Stuttgart - Die Panoramabahn durchmaß einst das Land der Staufer – das ist lange her, doch heute lässt es sich auf der ehemaligen Trasse der Stauferbahn vortrefflich Rad fahren. Die Stauferschleife, für die wir ausnahmsweise den Drahtesel besteigen, führt zur Wiege des Adelsgeschlechts, das immerhin drei Kaiser stellte und im Mittelalter seinen Einfluss bis nach Süditalien ausdehnte.

 

Am Südbahnhof von Schwäbisch Gmünd beginnt die „Klepperles-Trasse“, die so heißt, weil das Bähnle, das 1984 stillgelegt wurde, sich so lautstark die Straßdorfer Höhe hinaufkämpfte. Auch wir müssen kräftig strampeln, doch zur Belohung öffnet sich oben angekommen ein wunderschöner Blick auf die drei Kaiserberge Hohenstaufen, Rechberg und Stuifen. Auf dem Hohenstaufen zeugt nur noch eine Ruine von der Stammburg, die einst hier trutze. Schon Friedrich von Büren, der Stammvater des Geschlechts, der die Burg 1079 errichtete, schätzte den guten Blick, der über die Alb bis zum Schwarzwald reicht. Der schönen Irene von Byzanz, deren Lieblichkeit im 12. Jahrhundert sogar der Minnesänger Walther von der Vogelweide besang, diente der Hohenstaufen als Witwensitz, nachdem sie ihren Gemahl König Philipp von Schwaben durch einen Meuchelmord verlor. Tragisches Ende eines der Jetset-Paare des Mittelalters. Auch der Burg war kein glückliches Ende beschieden: Sie wurde im Bauernkrieg zerstört.

Vorbei an Metlangen und Maitis führt die Stauferschleife nach Wäschenbeuren. Bald liegt das Wäscherschloss vor uns. Der Legende nach soll die kleine Burg mit dem sechseckigen Hof und dem Fachwerkaufbau im 12. Jahrhundert das Liebesnest von Kaiser Barbarossa gewesen sein. Hier traf er sich mit einer hübschen Wäscherin aus dem Dorf zu Schäferstündchen. Im Museum kann man sich über das Leben auf der Burg informieren, wer nach dem Radeln Appetit verspürt, ist im Burgcafé richtig.

Wir begeben uns dann auf die letzte Etappe unserer Tour. Der Weg führt sanft bergab durchs Beutental und über die Remstalroute zurück nach Schwäbisch Gmünd. Wer noch Körner hat, sollte einen Abstecher nach Lorch unternehmen. In der Klosterkirche fand auch Irene von Byzanz ihre letzte Ruhestätte: Die schöne Irene überlebte ihren Mann nämlich nur um wenige Wochen.

Startpunkt: Südbahnhof Schwäbisch Gmünd

Strecke: 27 Kilometer

Dauer:
circa drei Stunden

Schwierigkeit:
leicht

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