Sie kommen in der Dämmerung und machen sich des Nachts über die Pflanzen her: Nacktschnecken sind der Albtraum eines jeden Gärtners. Doch wie wird man sie effektiv los?

Digital Desk: Rebecca Hanke (rh)

Gemüse, Blumen, Früchte - vor Nacktschnecken ist im Garten wenig sicher. Besonders gefährdet ist der Pflanzennachwuchs: Stauden, die sich gerade in der Frühlingssonne entfalten und die eigentlich mit ihrer Pracht das Beet füllen sollen.

 

«Die Nacktschnecken fressen gerne die jungen Keimlinge von gesätem Gemüse oder Zierpflanzen, und dann denkt man, da kommt nichts», sagt Christine Scherer von der Bayerischen Gartenakademie. «Dann sind aber oft Nacktschnecken schuld.»

Was also tun, um die gefräßigen Tiere loszuwerden? «Am besten überhaupt kein Gift einsetzen», empfiehlt Marja Rottleb vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu), sondern eher auf «natürliche, vorbeugende und bekämpfende Maßnahmen» setzen.

1. Von Hand absammeln

Klingt erst einmal mühsam, ist aber äußerst effektiv. Denn: «Jede Schnecke, die ich absammele, verhindert die Vermehrung», sagt Christine Scherer. Am besten sammelt man die Schnecken ihr zufolge abends, am frühen Morgen oder bei Regen, denn dann sind die Tiere am aktivsten.

Die beste Methode: Abends, wenn es dunkel geworden ist – und dann am nächsten Morgen nochmals einen Kontrollgang machen. Meist hat man dann für ein paar Tage Ruhe, bis die nächsten Schnecken nachkommen.

Dazu hilft ein kleiner Trick: Bretter im Garten auslegen. Schnecken suchen sich gerne schattige und kühle Orte. Wenn man die Bretter am Morgen umdreht, findet man deshalb oft Nacktschnecken darunter, die sich einfach aufsammeln lassen.

Tipp: Entsorgen Sie die Schnecken möglichst weit von Ihrem Garten entfernt, sodass sie nicht direkt zurückkehren können.

Der Tigerschnegel ist keine Nacktschnecke – im Gegenteil: Sie gehören zu seiner Nahrung. Den Salat verschmäht er dagegen. Foto: imago stock&people/imago stock&people

2. Richtig gießen und Barrieren bauen

Nacktschnecken mögen es feucht. Und da sie in der Dämmerung aktiv werden, sollten die Pflanzen keinesfalls am Abend gewässert werden. Denn dass ist quasi der rote Teppich für die Schnecken. Gießen Sie morgens, rät Scherer. Dann trocknen die Pflanzen und der Boden tagsüber - und die Schnecken haben es abends auf dem Weg zu Ihren Pflanzen weniger bequem.

Zusätzlich können Barrieren aus Sägemehl, Kaffeesatz oder Quarzsand um die Pflanzen helfen. Das hilft aber nur, wenn es trocken bleibt. Hochbeete sind für Schnecken ebenfalls schwieriger zu erreichen. Außerdem eine Option: Schneckenzäune. Oder ein Kupferband, das um Hochbeete oder Blumenkübel geklebt wird und Schnecken abhalten soll.

3. Nützlinge fördern

Igel, Spitzmäuse, Glühwürmer, Laufkäfer und Vögel sind natürliche Feinde von Nacktschnecken. Das können Sie nutzen. «Wenn man Artenvielfalt im Garten fördert, indem man etwa Hecken und Unterschlupfmöglichkeiten wie einen Totholzhaufen oder Lesesteinhaufen hat, kommen Nützlinge und fressen die Schnecken und Eier», sagt Marja Rottleb vom Nabu. «Auch so eine Art Mischkultur im Beet erschwert es der Schnecke, das ganze Beet leer zu fressen.»

Übrigens: So sehr Sie sich auch über die Fraßschäden durch Nacktschnecken ärgern mögen - die Tiere helfen unserem Ökosystem, so Rottleb: «Sie bauen organische Substanzen ab und verwerten sie.» Außerdem dienen sie - wie erwähnt - als Nahrung für andere Tiere.