Jedes Jahr kommen in Deutschland rund 60 000 Kinder viel zu früh auf die Welt. Wie diese zusammen mit ihren Eltern schon auf der Intensivstation bestmöglich auf das Leben vorbereitet werden können, zeigt die Uniklinik Tübingen mit einem deutschlandweit fortschrittlichen Pflegekonzept.

Als Franziska Springmann ihre Tochter zur Welt brachte, war nichts vorbereitet: Es gab kein Bettchen zu Hause, keine Wickelkommode, vielleicht ein, zwei Strampler. Mehr nicht. „Wir hatten gedacht, es bleiben noch ein paar Monate Zeit“, sagt die junge Frau mit den dunklen Locken. An jenem Julitag 2020 war sie in der 26. Schwangerschaftswoche, als die Fruchtblase platzte und die Ärzte im Uniklinikum Tübingen ihr sagten, dass sie ihr Baby nun holen müssten.