Der Klimawandel verschärft dramatisch die Probleme rund um die Wasserversorgung – und erhöht damit die Verwundbarkeit von Staaten gegenüber extremen Naturereignissen. Vor allem Ländr in Afrika und Asien sind betroffen.

Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

In Südasien leiden weltweit am meisten Kinder an Wasserknappheit. Insgesamt sind es 347 Millionen, wie eine am Montag (13. November) veröffentlichte Analyse des UN-Kinderhilfswerks Unicef zeigt. In der bevölkerungsreichsten Region der Welt lebten mehr als ein Viertel aller Kinder. Gleichzeitig gebe es dort aber nur vier Prozent des Wassers in der Welt, hieß es weiter.

 

Zugang zu Wasser ist Menschenrecht

„Sicheres Wasser ist ein Grundmenschenrecht, aber Millionen von Kindern in Südasien haben nicht genügend zu trinken in einer Region, die von Überschwemmungen, Trockenheit und anderen extremen Wetterereignissen, die zunehmend vom Klimawandel ausgelöst werden, geplagt ist“, betont der für die Region zuständige Unicef-Chef, Sanjay Wijesekera.

Vor der UN-Klimakonferenz in Dubai Ende des Monats ruft Unicef deshalb die internationale Gemeinschaft auf, Schritte zu unternehmen, um einen lebenswerten Planeten für Kinder zu sichern.

Wasserknappheit führt zu Krankheiten und Wasserknappheit beeinträchtige das Wohl und Wachstum von Kindern, schaffe Lebensmittelunsicherheit, Mangelernährung und Krankheiten wie Durchfall. Wasserknappheit beeinträchtige auch Landwirtschaft, Industrie und Wirtschaftswachstum. Und gehe es Bauernfamilien schlecht, würden Kinder eher in die Kinderarbeit gedrängt, heißt es in dem Bericht.

Es gibt aber auch positive Nachrichten: In den kommenden Jahren dürfte sich nach Unicef-Voraussagen der Zugang zu Trinkwasser in Südasien voraussichtlich weiter schnell verbessern.

Mangel an sauberem Wasser vor allem in Afrika und Asien

Nach Angaben der Vereinten Nationen sind rund 1,8 Milliarden Menschen weltweit auf Gesundheitseinrichtungen angewiesen, in denen die Versorgung mit sauberem Wasser nicht gewährleistet ist. Sowohl Patienten als auch das medizinisches Personal seien damit einem erhöhten Risiko ausgesetzt, sich mit Krankheiten anzustecken.

Eine von vier Gesundheitseinrichtungen habe keinen direkten Zugang zu sauberem Wasser. In einer von drei Einrichtungen gebe es keine angemessene Möglichkeit, sich die Hände zu desinfizieren, heißt es in einer UN-Studie, für die Daten aus 165 Ländern ausgewertet wurden. Betroffen sind vor allem Länder in Afrika und Asien.

Etwa 3,6 Milliarden Dollar (rund drei Milliarden Euro) würden dem Bericht zufolge benötigt, um die sanitäre Grundversorgung in den betroffenen Ländern im Laufe der nächsten zehn Jahre zu verbessern. Vor allem Schwangere, Neugeborene und Kinder könnten damit besser vor Erkrankungen geschützt werden.

Konflikte um Wasser nehmen zu

Laut „Weltrisikobericht“ verschärft der Klimawandel Probleme mit der Wasserversorgung und erhöht die Verwundbarkeit von Gesellschaften. Bei extremen Naturereignissen wie einer Überschwemmung oder einem Wirbelsturm entstehe in Ländern mit schlechter Wasserversorgung wahrscheinlicher eine Katastrophe.

Ein Drittel der Weltbevölkerung leidet unter Wassernot. Vor allem in Afrika und in weiten Teilen Asiens führt das Bevölkerungswachstum zu einem höheren Wasserverbrauch Infolgedessen sinken die Grundwasserspiegel, Flüsse trocken aus, das Vieh verhungert, die Ernten vertrocknen und die Menschen hungern und leiden Durst.