Bei der jüngsten Ausgabe der Sendung „Wer wird Millionär?“ stellt eine Kandidatin die Geduld von Günther Jauch auf die Probe. Der Moderator reagiert genervt.

Digital Desk: Philip Kearney (kea)

So haben Zuschauer der Quizshow „Wer wird Millionär?“ Günther Jauch selten erlebt. Der eigentlich für seine humorvolle und hilfsbereite Art bekannte Moderator zeigte sich in der Sendung am Montag von einer Kandidatin sichtlich genervt – und machte keine Anstalten, dies zu verbergen.

 

Bei der Autorin Isabel Neumerkel, die sich in der vergangenen Woche erfolgreich bis zur 4000-Euro-Frage vorgekämpft hatte, verlor Jauch bereits bei der dritten Frage die Geduld. Nachdem die Kandidatin einmal mehr mit ihrer Antwort gezögert hatte („Das Problem ist ja...“) stoppte der Moderator die Kandidatin und sagte zu ihr: „Das Problem sind sie momentan.“ Doch das war erst der Anfang.

Jauch droht mit Zeitlimit

Weil sich die Kandidatin bei der Beantwortung der Fragen weiter reichlich Zeit ließ, drohte Jauch spontan mit einer Regeländerung. Sein Vorschlag: Nach jeweils 30 Sekunden werden zehn Prozent des potenziellen Gewinns einbehalten. „Was meinen Sie, was das für eine spritzige Sendung hier wird“, stichelte er in Richtung der Kandidatin.

Um Neumerkel auf Trab zu bringen, ließ sich Jauch ein kleines Spiel einfallen. „Ich stelle Ihnen jetzt die Frage. Dieses Glas ist noch sehr voll. Sie müssen die Antwort gegeben haben, bevor ich ausgetrunken habe“, scherzte der ungeduldige Moderator.

Jauch schonungslos ehrlich

Die Kandidatin erkannte den Wink mit dem Zaunpfahl und antwortete: „Sie wollen mich loswerden ...“ Jauch bejahte dies, ohne einen Moment zu zögern. Er grinste, das Publikum lachte.

Der Moderator holte aus: „Zuhause schalten momentan alle zehn Sekunden 4000 Leute ab. Wenn es gut läuft. Aber auch in meinem eigenen Interesse würde ich gerne etwas Fahrt in die Sendung bringen und das fällt momentan etwas schwer.“

Für 32.000 Euro wollte Günther Jauch wissen, wer als Rückblick auf sein bisheriges Schaffen „The Liechtenstein Tapes“ veröffentlichte. Gerhard Richter, Julian Assange, die Fantastischen Vier oder Dan Brown? Nach einem 50:50-Joker und längerer Bedenkzeit, entschied sich Neumerkel schließlich für die Stuttgarter Hip-Hop-Gruppe Die Fantastischen Vier – und lag damit richtig. Sehr zum Leidwesen von Günther Jauch, der fest damit gerechnet hatte, die Kandidatin würde nicht zocken und den sicheren Gewinn einstreichen. So ging das Geduldsspiel in die nächste Runde.

Bei der 64.000-Euro-Frage „Welche Bezeichnung hat die Vorrichtung rechts an der Griffstange zahlreicher Einkaufswagen?“ gab Neumerkel schließlich zur Freude von Jauch tatsächlich auf. Als der Moderator die Kandidatin fragte, was sie mit dem Geld machen werde, erklärte die Autorin, dass sie sich mit dem Gewinn eine berufliche Auszeit gönnen wolle. Diese Aussage nutzte Jauch noch mal für einen letzten Seitenhieb: „Eine Auszeit, ja Bedenkzeit, bisschen mal runterkommen“, ätzte er.