Jüdische Siedler haben in der Nacht mehrere palästinensische Orte im besetzten Westjordanland angegriffen. Es gab Verletzte und Sachschaden.

Israelische Siedler haben in der Nacht zu Dienstag mehrere palästinensische Orte im besetzten Westjordanland angegriffen. Dabei verletzten sie nach örtlichen Medienberichten zwei Palästinenser mit Schüssen, darunter ein Jugendlicher.

 

Bei Angriffen auf die Orte Asira al-Kiblija, Madama und Huwara südlich der palästinensischen Stadt Nablus warfen jüdische Siedler laut den Berichten mit Steinen auf Palästinenser und setzten ein Haus sowie mehrere Fahrzeuge in Brand. Bei den Angreifern handelte es sich den Angaben zufolge unter anderem um eine Gruppe von rund 20 jüdischen Siedlern aus der nahegelegenen Siedlung Jitzhar.

Die Zeitung „Times of Israel“ berichtet am Dienstag unter Berufung auf den Armeefunk, die israelische Armee habe die Angreifer später vertrieben. Berichte über Festnahmen gab es nicht.

Der jordanische König Abdullah II. hatte laut Mitteilung des jordanischen Königshauses am Montag bei einem Treffen mit US-Präsident Joe Biden in Washington vor der eskalierenden Lage im von Israel besetzten Westjordanland gewarnt. Seit dem 7. Oktober seien knapp 400 Palästinenser im Westjordanland getötet worden, darunter knapp 100 Kinder. Mehr als 4.000 weitere seien verletzt worden. Die „fortgesetzte Eskalation durch extremistische Siedler (...) sowie die Ausweitung der illegalen Siedlungen werden die gesamte Region ins Chaos stürzen“, so Abdullah II.

Biden hatte zuletzt Sanktionen gegen vier radikale jüdische Siedler ausgesprochen und damit für scharfe Kritik aus der israelischen Regierung gesorgt. Deutschland begrüßte die US-Maßnahmen und kündigte an, die Debatte zur Siedlergewalt auch auf europäischer Ebene einzubringen.