Kann man jeden Tag Kamillentee trinken? Gibt es mögliche Nebenwirkungen bei einem übermäßigen Konsum? Wir klären auf.

Digital Desk: Lukas Böhl (lbö)

Die US-Behörde für Lebens- und Arzneimittel FDA stuft Kamillentee grundsätzlich als sicher sein. Die Behörde gibt jedoch keine Höchstmenge für den täglichen Verzehr von Kamillentee an, da es hierzu keine gesicherten Erkenntnisse gibt. Eine normale Menge von 1 bis 2 Tassen am Tag sollte für die meisten Menschen jedoch unbedenklich sein.

 

Ist zu viel Kamillentee schädlich?

Wie bei allen Dingen im Leben kann zu viel von etwas jedoch auch negative Effekte haben. So könnte es laut dem amerikanischen National Center for Complementary and Integrative Health (NIH) bei einem übermäßigen Konsum von Kamillentee zu Nebenwirkungen wie Übelkeit, Schwindel oder allergischen Reaktionen kommen. Allergische Reaktionen auf Kamille sind wahrscheinlicher, wenn man auf verwandte Pflanzen wie Ambrosia, Chrysanthemen, Ringelblumen oder Gänseblümchen allergisch ist.

Zudem kann es vorkommen, dass sich in Kamillentees Rückstände von Pestiziden befinden. Verbraucher können hier auf Bio-Tees umsteigen, da diese in der Regel keine Rückstände von Pflanzenschutzmittel enthalten. Auch sogenannte Pyrrolizidinalkaloide (PA) können in Kamillentee vorkommen, wenn bei der Ernte gewisse Beikräuter mitgeerntet werden. Deren Abbauprodukte können in der Leber eine schädliche Wirkung haben.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung schätzt jedoch, dass die Mengen an verzehrten PA bei den meisten Erwachsenen und Kindern unbedenklich sind. Hierbei wurden jedoch nicht alle Lebensmittelgruppen berücksichtigt. Es sei daher nicht auszuschließen, dass manche Menschen einen zu hohen Gehalt an PA durch den Verzehr von Tees, Gewürzen und Kräutermischungen zu sich nehmen.

In seltenen Fällen kann Kamillentee, ähnlich wie andere Teesorten, Spuren von Schwermetallen aus dem Boden, in dem die Pflanzen wachsen, enthalten. Dies hängt stark von den Anbaubedingungen und der Bodenqualität ab. Die Verbraucherzentrale rät aus den oben genannten Gründen dazu, nicht ausschließlich Kräutertees zu trinken sowie die Sorte und den Hersteller regelmäßig zu wechseln.

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Wechselwirkungen nicht ausgeschlossen

Kamillentee kann mit bestimmten Medikamenten interagieren, was zu unerwünschten Nebenwirkungen führen kann. Bei der Einnahme von Medikamenten oder bei Vorerkrankungen ist es daher ratsam, mit einem Arzt über den Konsum von Kamillentee zu sprechen. So können Sie das Risiko von möglichen Wechselwirkungen oder unerwünschten Nebenwirkungen eindämmen.

Wie viel Kamillentee in der Schwangerschaft?

Laut dem NIH ist wenig darüber bekannt, ob Kamillentee während der Schwangerschaft sicher konsumiert werden kann. Die American Pregnancy Association empfiehlt daher, mit einem Arzt oder einer Hebamme über den Konsum von Kamillentee zu sprechen.