Am Tag nach der Hochzeit fliegen Prinz William und seine Frau Kate statt zu flittern in ein ruhiges Wochenende zum Schloss Windsor.

London - Fast hätte sie der Braut die Show gestohlen. Kate Middletons Schwester Pippa war am Tag der Hochzeit und auch übers Wochenende oft Gesprächsthema Nummer eins. In einem schlichten, weißen, engen Kleid aus der Nadel der Brautkleiddesignerin Sarah Burton hatte die 27-Jährige am Freitag mit einem perfekten Job als Brautjungfer überzeugt. Im Internet herrscht jetzt Pippa-Manie, auf zahllosen Seiten schwärmen hauptsächlich Männer für die schöne zweite Middleton.

 

Und sie ergötzen sich nicht nur an ihrem makellosen Äußeren. Der gute Draht zwischen Pippa und Williams Bruder und Trauzeugen Harry blieb auch dem größten Ignoranten zwischenmenschlicher Schwingungen nicht verborgen. Die beiden Nebendarsteller im großen royalen Theaterstück tuschelten und grinsten, tauschten verschmitzte Blicke aus und steckten die Köpfe zusammen. Kaum zu bremsen vor Aufregung, orakeln britische Zeitungen bereits über das neue Traumpaar im Hause Windsor. Allerdings soll Pippa vergeben sein. Nach übereinstimmenden Berichten ist sie mit dem früheren Kricketnationalspieler Alex Loudon zusammen, einem Kumpel von Prinz William.

Kein trockenes Auge

Das Märchen des soeben gesegneten Traumpaars hat gerade erst begonnen. Kaum ein Auge soll trocken geblieben sein, als Kate und William am Freitagabend die Tanzfläche im Buckingham-Palast zu Elton Johns Stück "Your Song" eröffneten. Die britische Popsängerin Ellie Goulding hatte eines der Lieblingslieder von Kate und William und im Übrigen auch von der verstorbenen Prinzessin Diana für das Brautpaar neu interpretiert.

Die Hochzeitsparty mit etwa 300 Freunden und Familienmitgliedern hat offiziell bis drei Uhr früh gedauert. Zu den letzten Gästen zählte auch Prinz Harry, der laut dem "Daily Telegraph" nach dem Abendessen im Palast eine launige Rede gehalten haben soll. Diese sei mit Witzen auf Kosten seines Bruders gespickt - Harry soll sich gerne über das schüttere Haar des Älteren lustig machen -, aber auch durchaus rührend gewesen. Er habe stets versucht, William der bestmögliche Bruder zu sein, soll der Trauzeuge gesagt haben.

William betonte in seiner Rede, auch das berichten britische Medien, dass er Kate liebe und dass Familie für ihn sehr wichtig sei. Laut der "Times" bezeichnete er seine Braut als seinen "Felsen".

Das royale Theater hat viele Stars

Im Buckingham-Palast hielt sich die Hochzeitsgesellschaft unter anderem im Ballsaal auf, mit 36 mal 18 Metern der größte von 775 Räumen. Discokugeln verwandelten die altehrwürdigen Hallen in eine moderne Location. "Der Ballsaal sah aus wie ein wirklich, wirklich cooler Nachtclub", schwärmte ein Gast anonym in der "Times". Der Thronsaal sei zu einer "Chill-out"-Zone umfunktioniert worden. Und zum Ende der Party gab es ein Feuerwerk.

Statt gleich die Koffer für die Flitterwochen zu packen, flogen William und Kate am Samstag mit dem Hubschrauber zum Schloss Windsor, um dort in aller Abgeschiedenheit den wochenlangen Trubel zu verarbeiten. Am Dienstag tritt William wieder den Dienst im walisischen Angelsey an. Dort arbeitet er - bis 2013 - als Rettungshubschrauber-Pilot der Royal Air Force. Irgendwann in den kommenden Wochen wollen sich der Herzog und die Herzogin von Cambridge für vierzehn Tage in die Flitterwochen absetzen. Wohin sie reisen, wird nicht verraten. Die meisten Wetten sind auf Kenia, die Karibik oder irgendwelche abgelegenen australischen Inseln abgeschlossen worden. Anschließend geht es weiter mit der Hubschrauber-Arbeit. Leute müssen schließlich gerettet werden.

Im Sommer nach Kanada

Im Sommer ist eine achttägige offizielle Tour durch Kanada geplant. Bei der sollen die neuen Stars des Hauses Windsor wieder für die Krone glänzen. Nach Ablauf seines Pilotenvertrags in zwei Jahren dürften William und Catherine nach London übersiedeln. Es wird erwartet, dass sie in Kensington Palace einziehen - dem Schlösschen, in dem einst Diana residierte.

Am Freitag hatten sich William und Kate Middleton vor Hunderten von Millionen Fernsehzuschauern das Jawort gegeben. Allein in Deutschland waren es rund zehn Millionen, in Großbritannien gab es mehr als 24 Millionen TV-Zuschauer.