Maschine
Die Wall-of-Wind-Anlage (WOW) im Hurrikan-Forschungszentrum der Florida International University in Miami (US-Bundesstaat Florida) ist die leistungsfähigste Forschungsanlage für Windenergie- und Aerodynamiktests der Welt. An 250 Tagen im Jahr testet hier ein Team von etwa 20 Forschern und technischen Mitarbeitern die Auswirkungen von Sturmwinden auf Strukturen wie Gebäude, Kräne oder Stromleitungen. Nur hier ist es möglich, realitätsnah schwere Hurrikans der Kategorie 5 zu simulieren, das sind Winde mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 248 Kilometern pro Stunde .

Leistung
Das von Elektromotoren angetriebene 8400-PS-Gebläse erzeugt Windgeschwindigkeiten von bis zu 253 Kilometern pro Stunde. Jeder der zwölf Ventilatoren wiegt sieben Tonnen.

Saison
Die offizielle Hurrikansaison beginnt am 1. Juni und endet am 30. November.

Am Boden vor den Ventilatoren montierte Metallteile brechen den Wind und erzeugen Turbulenzen – wie in der Realität. Die Hausattrappen stehen auf einem großen Drehtisch, um die Angriffswinkel des Sturms verändern zu können. Düsen blasen Wasser in den Wind, der peitschende Regen ist einer der Hauptschwerpunkte der Forscher. „Dringt Wasser in die Häuser ein, ist der Schaden meist größer als durch reine Windschäden“, sagt Amal Elawady, eine der Forschungsleiterinnen. Die 32-jährige Ägypterin hat in Kanada Tornados studiert, bevor sie ans Hurrikanforschungszentrum nach Miami kam.

Neue Bauvorschriften

Elawady und Salna gehen zum „Friedhof“ des Testgeländes. Hier liegen zerstörte Flachdächer, Ziegelteile, Bretterhaufen, die früher Hauswände waren, Fensterrahmen, zerborstene Solaranlagen. Letztlich sind es Details, die den Unterschied zwischen Verwüstung und Unversehrtheit ausmachen. „Unsere Erkenntnisse fließen in die Bauvorschriften ein“, sagt Elawady. „Gehen Haustüren nach außen auf, statt nach innen, drückt der Wind sie weniger leicht ein. Ist die Dachkonstruktion nicht mit Nägeln auf dem Haus verankert, sondern mit Metallstreifen verstärkt und angeschraubt, hält das besser.“ Jeder in den Schutz investierte Dollar spart Hausbesitzern fünf bis sechs Dollar bei der Schadensbehebung, haben Versicherungen ausgerechnet.

Vor einem Jahr, unmittelbar nach Hurrikan Irma, fuhr Elawady auf die Inselkette der Florida Keys, die arg vom Sturm mitgenommen worden war. „Es war verrückt: Da standen Häuser in der Schneise der Verwüstung, die kaum Schäden aufwiesen. Direkt neben ihnen nur Trümmerhaufen, das was vom Nachbarhaus übrig geblieben war.“ Elawadys sonst eher regloses Gesicht zuckt, fahrig streicht sie sich über ihr Kopftuch, als sie anfügt: „Jeder Hurrikan erteilt uns eine neue Lektion. Wir lernen, lernen und lernen nochmals.“ Schon das Abrunden der Dachkanten verbessere die Aerodynamik des Gebäudes. Spezielle Fensterläden schützen vor Glasbruch, aber auch eine Metallabschirmung, welche die auf Dächern befestigten Klimaanlagen schützen soll. „Der Schirm reduziert den Winddruck um 58 Prozent“, sagt Elawady.

„Noch verdammt viel Arbeit“

Die WOW-Betreiber sind sehr gefragt, hurrikansicheres Design ist ein Milliardengeschäft – für Bauunternehmen, Baustoffhersteller und Versicherungen. Nach den Versuchen mit Wohnhäusern sollen nun auch andere Strukturen Härtetests unterworfen werden: Baukräne, Solarpaneele, Ampeln, Stromleitungen. „Vom Wind losgerissene fliegende Objekte sind mit die größte Gefahr für Menschen während eines Hurrikans“, sagt Salna.

Künftig wollen die Windingenieure Holzbretter, Dachziegel, Metallteile oder Getränkedosen auf die Testhäuser schießen. „Auch bei gut verankerten Dächern und Wänden, hat man nicht viel davon, wenn ein Ziegel das Fenster durchschlägt, der Wind eindringt und das Haus von innen zerlegt.“ Erik Salna stellt sich vor einen der zwölf Riesenventilatoren und streicht über das gelbe Gehäuse: „Unser Monster hat noch verdammt viel Arbeit vor sich.“

Riesiges Blasinstrument

Maschine
Die Wall-of-Wind-Anlage (WOW) im Hurrikan-Forschungszentrum der Florida International University in Miami (US-Bundesstaat Florida) ist die leistungsfähigste Forschungsanlage für Windenergie- und Aerodynamiktests der Welt. An 250 Tagen im Jahr testet hier ein Team von etwa 20 Forschern und technischen Mitarbeitern die Auswirkungen von Sturmwinden auf Strukturen wie Gebäude, Kräne oder Stromleitungen. Nur hier ist es möglich, realitätsnah schwere Hurrikans der Kategorie 5 zu simulieren, das sind Winde mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 248 Kilometern pro Stunde .

Leistung
Das von Elektromotoren angetriebene 8400-PS-Gebläse erzeugt Windgeschwindigkeiten von bis zu 253 Kilometern pro Stunde. Jeder der zwölf Ventilatoren wiegt sieben Tonnen.

Saison
Die offizielle Hurrikansaison beginnt am 1. Juni und endet am 30. November.