Das (feier-)durstige Volk in und um Leonberg hat die Qual der Wahl: Es gibt so einige kuriose Feste im Angebot. Sie alle eint: man muss dort nicht hungern.

Weiß jemand außerhalb von Weissach und Flacht, warum das dortige Schlapperfest so heißt? Es ist der überdimensionale Schuh, der über dem Weissacher Marktplatz hängt, der dem Fest den Namen gab. Am Samstag ist es wieder soweit. Um 14.30 Uhr schwingt Bürgermeister Jens Milow den Hammer, um das erste Fass anzustechen. Mal schauen, ob es der neue Mann im Rathaus besser macht als sein Vorgänger. Daniel Töpfer wollte einmal das Bier einfach nicht zum Laufen bringen. Übrigens nicht das einzige Missgeschick beim Schlapperfest vor vier Jahren. Damals erhitzte sich eine Fritteuse derart, dass sie von der Feuerwehr unter Atemschutz gelöscht werden musste. Gehen wir mal davon aus, dass diesmal beim Gastgeber TSV Weissach alles klappt.

 

Eine bunte Welt im Stadtpark

Ein missglückter Fassanstich ist bei den Kinder- und Jugendtagen in Leonberg nicht zu erwarten, denn es gibt keinen. Wäre bei dieser Zielgruppe auch eher unpassend. Eröffnet wird das bunte Spektakel im Stadtpark, zu dem ebenfalls die Tage der internationalen Begegnung zählen, aber trotzdem. Oberbürgermeister Martin Georg Cohn wird sich freuen, dass er nach dem ganzen Ärger im Rathaus am Samstag um 14 Uhr einen netten Termin hat. Danach zeigen Gruppen aus vielen Ländern ihr Können – von Ballett bis Bollywood. Ebenfalls international geht es an beiden Tagen kulinarisch zu. Die längsten Schlangen sind in der Regel am Gyrosstand des griechischen Elternvereins zu verzeichnen. Die Leckereien aus anderen Ländern sind es natürlich ebenso wert, verkostet zu werden. Die ukrainische Küche beispielsweise hat einiges zu bieten. Am Samstagabend gibt es Partymusik mit der Nightlife Band, auf der Seebühne rocken über das gesamte Wochenende heimische Bands.

Leckeres und Musikalisches

Ja, ist denn schon wieder Fasnet, könnte man beim Blick nach Heimsheim fragen. Denn dort sind am Samstag die Schleglerhexen aktiv. Die ziehen aber nicht in närrischer Mission durch den Ort, sondern heizen am Abend den Ofen im Backhaus an. Drinnen liegt dann der schon legendäre Schweinehals. Der hat sich in den vergangenen Jahren eines derart großen Zuspruchs erfreut, dass die Hexen schon vorsorglich den Hinweis „solange der Vorrat reicht“ geben. Um 17.30 Uhr sollte das Essen fertig sein, um 19 Uhr gibt’s Drinks an der Bar. Und so ganz ohne närrische Klänge geht es dann doch nicht: Die Sotanos aus Renningen heizen mit Guggemusik selbst dann noch ein, wenn der Ofen längst schon wieder kalt ist.

Verhungern muss auch niemand in Schöckingen. Im schönen Ditzinger Ortsteil wird das ganze Wochenende in der Schlossstraße das Dorffest gefeiert. Dabei ist eine bemerkenswerte musikalische Vielfalt angesagt. Am Samstag lässt es um 19 Uhr die Band Rock’n’Rodeo krachen. Am Sonntag bringt der Musikverein Stadtkapelle Ditzingen die Gäste ab 11.30 Uhr in Schwung. Und um 18 Uhr erweist der Jazz-Saxofonist Klaus Graf seinem Heimatort die Ehre: Der international renommierte Musiker tritt mit seiner Band Met in the Elevator auf. Hat was!