Die Natur- und Kulturdenkmale am Albtrauf sind auch in der kalten Jahreszeit klassische Ausflugsziele. Sollte die Landschaft vor dem Frühling noch mal ihr weißes Kleid anlegen, bieten Ausflüge einen besonderen Reiz.

Nicht immer muss man in die Ferne schweifen, um eine Auszeit vom Alltag zu nehmen. Auf der Schwäbischen Alb zeigt sich der Kreis Esslingen von seiner ursprünglichen Seite. Wenn Frau Holle in diesem Winter nochmals durchstartet und die Schwäbische Alb in ein weißes Kleid hüllt, dann lohnt es sich, die warme Stube zu verlassen. Hier gibt es sechs Tipps, die den Geldbeutel nicht noch zusätzlich belasten. Alle Ziele sind kostenlos und natürlich auch ohne Schnee empfehlenswert.

 

Breitenstein Weit schweift der Blick über die verschneite Felskante des Aussichtsplatzes Breitenstein: von der Burg Teck über das Albvorland bis zum Neckar, über die Filder und bis nach Göppingen. Bei klarer Sicht präsentieren sich in der Ferne der Stuttgarter Fernsehturm, die Schwarzwaldberge und der Odenwald. Das 811 Meter hohe Felsplateau Breitenstein liegt am Nordrand der Schwäbischen Alb direkt am Albtrauf nahe der Gemeinde Ochsenwang. Tipp: Aktive können von Bissingen an der Teck auf den Breitenstein wandern, zum Beispiel auf dem Premiumwanderweg „hochgehadelt“. Es sind etwa 400 Höhenmeter zu bewältigen. Wer es gemütlicher angehen will, nutzt den Wanderparkplatz Breitenstein am Ende der Ochsenwanger Steige. Von hier sind es nur wenige Gehminuten bis zum Breitenstein.

Burgruine Reußenstein Die Burgruine Reußenstein ist ein beliebtes Ausflugsziel zu jeder Jahreszeit. Auf einer Höhe von 760 Metern thront sie auf einem Felsen über dem Neidlinger Tal. Von der Burg aus dem 13. Jahrhundert hat man eine herrliche Aussicht auf das Neidlinger Tal und den Kletterfelsen in der direkten Nachbarschaft. Tipp: Rund 700 Meter sind es vom nahe gelegenen Wanderparkplatz bis zur Burg. Ein kleiner Spaziergang, der immer wieder schöne Blicke auf die Burg ermöglicht, startet am Wanderparkplatz Bahnhöfle. Wer in den Siebenmeilenstiefeln unterwegs ist, kann auf dem 14 Kilometer langen Löwenpfad „Filsursprung-Runde“ rund um den Reußenstein wandern.

Freilichtmuseum Beuren Obwohl das Museum im Winter geschlossen hat, ist es einen Besuch wert. Während die Wandersleute dick eingemummelt in Daunenjacke, Mütze und Schal sind, scheinen sich die Schottischen Hochlandrinder vor dem Museum im Schnee besonders wohl zu fühlen. Sie sind ein beliebtes Fotomotiv. Vor allem, da sie vor der malerischen Kulisse der Fachwerkhäuser des Freilichtmuseums und der Schwäbischen Alb mit der Burg Teck stehen. Tipp: Beim Parkplatz am Freilichtmuseum startet der Premiumspazierwanderweg „hochgehnießen“.

Hohenneuffen und keltisches Oppidum Einen weiten Blick bietet der Aussichtspunkt „Die Brille“, ein Kunstwerk von Karl Schwarz, zwischen Erkenbrechtsweiler und dem Flugplatz Hülben. Auch ohne diese überdimensionale Sehhilfe schweifen die Augen über das Neuffener Tal bis zur Festungsruine Hohenneuffen. Der Wanderparkplatz Hochholz ist gleich in der Nähe. Tipp: In der Nähe der Brille beginnt der knapp fünf Kilometer lange Spazierwanderweg „hochgehsiedelt“. Interessierte können in die Geschichte der Menschen auf der Schwäbischen Alb eintauchen. Die Tour führt entlang des keltischen Oppidums und zur Burg Hohenneuffen.

Sinterterrassen Gutenberg In Gutenberg, einem Ortsteil von Lenningen, lässt man sich gerne von dem Naturschauspiel der Sinterterrassen beeindrucken. An den Gefällestufen der Weißen Lauter am Ortsrand von Gutenberg bildeten sich Sinterterrassen und -becken aus Kalktuff, über die das Wasser in Kaskaden plätschert. Das in der warmen Jahreszeit so üppige Grün weicht im Winter einer bizarren Eiswelt aus Zapfen und anderen kleinen Naturskulpturen. Das Geotop ist ein wertvoller Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen. Es wurde vom Geopark Schwäbische Alb im April 2017 als erster Geopoint im Landkreis Esslingen ausgezeichnet. Tipp: Eine Rundwanderung, die am Parkplatz in Gutenberg startet, verbindet die Sinterterrassen mit der Gutenberger Höhle (bis Ende April geschlossen) und dem Aussichtspunkt Krebsstein.

Schopflocher Moor Wenn die Pfeifengras- und die Streuwiesen im Winterschlaf sind, heißt es noch lange nicht, dass im Schopflocher Moor Tristesse einkehrt. Auch im Winter entfaltet das einzige Hochmoor der Schwäbischen Alb einen besonderen Reiz. Es kann einfach auf einem Schwellenweg entdeckt werden. Das durch Albvulkanismus entstandene Moor ist das älteste Naturschutzgebiet im Landkreis Esslingen. Tipp: Ausgangspunkt ist der Wanderparkplatz beim Otto-Hoffmeister-Haus in Lenningen-Schopfloch. Wer weitere vulkanische Zeugen entdecken will, kann auf einem Rundwanderweg gleich noch das Randecker Maar, einen der größten Vulkanschlote der Alb, besichtigen.