312 Menschen sind offiziell auf Wohnungssuche. Der Bedarf ist sehr viel höher.

Leonberg - Insgesamt 312 Menschen sind bei der Stadt amtlich als wohnungssuchend gemeldet. Dabei handelt es sich aber lediglich um die Inhaber eines sogenannten Wohnberechtigungsscheins, erklärt der zuständige Sozialbürgermeister Ulrich Vonderheid (CDU). Die tatsächliche Zahl jener, die sich nach einem neuen Zuhause umsehen, liegt sehr viel höher.

 

Die Stadt geht davon aus, dass insgesamt rund 2500 Menschen in Leonberg auf Wohnungssuche sind. Das sind zehn Prozent der 25 000 Haushalte in der Gesamtstadt. Hier geht es nicht nur um den bezahlbaren Wohnraum, sondern um das komplette Immobilienangebot.

Nur einer will neun Räume

Bei den offiziell im Rathaus gemeldeten Wohnungssuchenden ist der Bedarf an Ein-Zimmer-Appartements mit 99 am höchsten. Hier handelt es sich in der Regel um Alleinstehende, die kein Interesse an einer gemeinschaftlichen Unterbringung haben.

Zwei- und Vierzimmer-Wohnungen sind ebenfalls stark begehrt. Hier hat die Stadt 62, beziehungsweise 60 Anfragen. Bei größeren Wohnungen gehen die Zahlen kontinuierlich nach unten. 44 Menschen sind an drei Zimmern interessiert, 22 an fünf Räumen. Eine Bleibe mit sechs Zimmern steht bei 15 Leonbergern auf dem Wunschzettel, sieben Räume wollen sechs Leute, acht noch drei Antragsteller. Einer will eine Wohnung mit neun Zimmern.

Zentrales Thema in der Stadt

Die Suche nach Wohnraum ist eines der zentralen Themen in der Stadt. Erst in der jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat nach fast dreijährigem Ringen den Weg für ein 0,8 Hektar großes Baugebiet an der Berliner Straße freigemacht. In gleicher Größe soll eine Fläche am Unteren Schützenrain oberhalb der Feuerbacher Straße bebaut werden. Für ein neues Wohnquartier auf dem bisherigen TSG-Gelände laufen bereits die konkreten Planungen.

Neue Baugebiete in den Ortsteilen

Auf dem Areal der ehemaligen Bausparkasse wächst ein Viertel mit 177 Wohnungen, das die Firma Layher errichtet. Mit den ersten Einzügen wird im Frühsommer gerechnet. Im Gespräch ist zudem ein weiteres Quartier in der Neuen Ramtelstraße. Kommunalpolitiker aller Couleur gehen davon aus, dass zudem in den Ortsteilen weitere Baugebiete nötig sind.

Das Problem sind weniger die klassischen Sozialwohnungen, sondern Unterkünfte für Normalverdiener, die bei den dramatisch hochschnellenden Preisen in der Region nicht mehr mithalten können.