Nahe Rom pilgern die Menschen zu einer Muttergottes, die Blut weint. Die einen glauben an ein Wunder, die anderen an ein Geschäftsmodell.

Es ist wieder so weit. Am Ufer des nordwestlich von Rom gelegenen Bracciano-Sees weint die Muttergottes blutige Tränen. Derlei geschieht häufiger, gerne im hyperkatholischen Italien, manchmal auch in Deutschland. Ein Marienbildnis vergießt Tränen, eine Marienstatue bekommt feuchte Augen. Gläubige Menschen eilen herbei, Verzweifelte und Versehrte. Andere verdienen daran: Spenden für vermeintlich gute Zwecke wandern in private Taschen, der Tourismus floriert.