Die Zentralafrikanische Republik kann mit weiterer millionenschwerer Hilfe rechnen. Ob das jedoch reicht, um Gewalt und Chaos zu stoppen, ist ungewiss.

Die Zentralafrikanische Republik kann mit weiterer millionenschwerer Hilfe rechnen. Ob das jedoch reicht, um Gewalt und Chaos zu stoppen, ist ungewiss.

 

Addis Abeba - Die internationale Gemeinschaft will der im Chaos versinkenden Zentralafrikanischen Republik weitere 315 Millionen Dollar (rund 234 Millionen Euro) zur Verfügung stellen. Mit dieser Zusage blieb eine Geberkonferenz in Addis Abeba am Samstag allerdings hinter den Erwartungen zurück: Für die Eingreiftruppe der Afrikanischen Union (AU) und die Organisation freier Wahlen in dem Krisenland waren zuvor 500 Millionen Dollar (370 Millionen Euro) veranschlagt worden.

Die höchste Zusage in der äthiopischen Hauptstadt machte die Europäische Union mit 45 Millionen Euro. „Wie sind uns der dringenden Notwendigkeit bewusst, die neue Übergangsregierung in Bangui politisch und finanziell zu unterstützen“, sagte der EU- Exekutivdirektor für Afrika, Nicholas Westcott. Die EU hat dem Land in der Krise bereits 200 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Seit einem Putsch muslimischer Rebellen im März 2013 herrscht in der Zentralafrikanischen Republik das Chaos. Tausende Menschen wurden bislang getötet, etwa eine Million Einwohner sind in dem bitterarmen Staat vor der religiös motivierten Gewalt zwischen Muslimen und Christen auf der Flucht. Am 23. Januar trat die neue Interimspräsidentin Catherine Samba-Panza - eine Christin - ihr Amt an.

„Angesichts der internationalen wirtschaftlichen Krise haben diese Zusagen einen besonderen Wert. Wir werden nur Erfolg haben, wenn wir zusammenhalten“, sagte Regierungschef André Nzapayeke. Auch UN-Vertreter Jan Elliasson mahnte: „Wir haben eine kollektive Verantwortung für die Menschen in der Zentralafrikanischen Republik. Wir dürfen sie nicht im Stich lassen, wir dürfen nicht dabei scheitern, eine weitere große Tragödie in Afrika zu verhindern.“

An der Geberkonferenz im Anschluss an ein Gipfeltreffen der Afrikanischen Union (AU) nehmen in Addis Abeba rund 60 Länder und internationale Organisationen teil. Zum Auftakt hatten afrikanische Länder mehr als drei Millionen Dollar Finanzmittel für elf Krisenstaaten des Kontinents zugesagt. Zu diesen zählen neben der Zentralafrikanische Republik auch Burundi, die Demokratische Republik Kongo, Elfenbeinküste, Liberia, Mali, Sierra Leone, Sudan, Südsudan, Somalia und Guinea Bissau.