Kuriose Szene im Konstanzer Bahnhof. Ein Zug ist hängen geblieben. Doch kein Problem für den Schweizer Lokführer: Er bittet kurzerhand die Fahrgäste um Hilfe.

Baden-Württemberg: Eberhard Wein (kew)

Mit einer Gemeinschaftsaktion haben Fahrgäste in Konstanz einen Nahverkehrszug der Schweizer Bahngesellschaft Thurbo wieder flott gemacht. Wie die Schweizer Zeitung „20 Minuten“ berichtet, hatte der Triebwagen nicht pünktlich zur Fahrt ins Schweizerische Weinfelden starten können. Dann kam plötzlich eine Durchsage des Zugführers: „Auf drei springen alle. Eins – zwei – drei.“

 

Alle hätten mitgemacht, auch wenn der Grund für die Aktion zunächst im Dunkeln blieb. „Es sah aus wie im Kindergarten und alle haben gelacht“, berichtete eine Passagierin dem Blatt. Der Erfolg blieb zunächst aber offenbar aus. Dann habe sich der Lokführer erneut gemeldet und alle Fahrgäste ins vordere Wagenteil gebeten. Dort sollten sich die Fahrgäste auf der rechten Seite versammeln. Jetzt erfuhren sie auch den Grund: Ein Trittbrett habe sich am Bahnsteig verhakt und sollte durch die kurze Gewichtsverlagerung gelöst werden.

Am Ende gibt es sogar Applaus

Diesmal erreichte die Operation ihr Ziel. Mit einigen Handgriffen habe der Lokführer das Trittbrett einklappen können. Der Grund für die Panne, die sich am Montag ereignet haben soll und die später auch die Bahngesellschaft bestätigte, seien die unterschiedlichen Normen bei den Bahnsteigen in Deutschland und der Schweiz gewesen. Die Lokführer wüssten, was in solchen Fällen zu tun sei.

Mit einer viertelstündigen Verspätung verließ der Zug den Bahnhof in Richtung der Nachbarstadt Kreuzlingen. Ärger gab es keinen, vielmehr waren alle sogar ein wenig stolz. „Die Leute freuten sich und haben geklatscht“, berichtete die Passagierin.