Zwei große Versicherungen schließen sich zusammen, schadet das wesentlich dem Wettbewerb? Nein, antwortet das Kartellamt - es gebe noch genug Konkurrenten.

Köln/Wuppertal - Das Bundeskartellamt hat den Zusammenschluss der beiden Versicherungen Gothaer und Barmenia freigegeben. Es sei zwar eine der größten Versicherungsfusionen vergangener Jahre, eine bedenkliche Beeinträchtigung des Wettbewerbs sei aber nicht zu erwarten, erklärte Kartellamtschef Andreas Mundt in Bonn. "Auf den verschiedenen Versicherungsmärkten gibt es zahlreiche und zum Teil deutlich größere Wettbewerber in Deutschland." 

 

Die beiden Versicherungen bekommen künftig eine übergeordnete Finanzholding, an der die beiden Firmen paritätische Stimmrechte haben. Sitz der Holding wird Köln sein. Die eigentlichen Versicherungen bleiben dort, wo sie sind: die Gothaer in Köln und die Barmenia in Wuppertal. Sie werden künftig gemeinsam auf Platz 6 unter den privaten Krankenversicherern in Deutschland kommen. Außerdem sind sie noch in anderen Bereichen tätig, etwa in der Unfallversicherung.

Die Gothaer Versicherung wurde im Jahr 1820 in Gotha im heutigen Thüringen gegründet. Nach dem Zweiten Weltkrieg siedelte die Versicherung nach Köln über, weil sie ihr Geschäft in der Sowjetischen Besatzungszone nicht fortsetzen konnte. Die Barmenia wurde 1904 in Barmen gegründet, inzwischen ein Stadtteil von Wuppertal.