Spieler in der Einzelkritik DFB-Elf zeigt gegen Estland eine Glanzleistung
Mit einem Torfestival hat sich die Nationalmannschaft in die Sommerpause verabschiedet. Gegen Estland hat das Team deutlich mit 8:0 gewonnen. Wir haben die Spieler bewertet.
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Das DFB-Team feierte gegen Estland den höchsten deutschen Sieg seit November 2016. Wir haben die Spieler in unserer Einzelkritik.
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Manuel Neuer: Der Torhüter gab zuletzt ja auch gerne wieder Manu, den Libero, was auch Ausdruck des jüngsten Aufwärtstrends war nach langer Leidenszeit. Ein überragendes Pokalfinale in Berlin, dann das Tänzchen am Ball und mit dem armen weißrussischen Stürmer in Borrisow – und jetzt ein ruhiger Abend gegen ein verdammt harmloses Estland. Neuer wurde bejubelt, als er einen seiner seltenen Ballkontakte hatte. Der Keeper geht gut gelaunt in den Sommerurlaub. Note 3
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Thilo Kehrer: Der Schützling von Thomas Tuchel bei Paris St. Germain ist mittlerweile ein fester Bestandteil im Umbruchskader von Joachim Löw – gegen Estland zeigte er auf der Rechtsverteidigerposition seine guten Anlagen. Auch als Vorlagengeber mit flachem, scharfem Pass nach innen zum 1:0. Note 3
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Matthias Ginter: Der Innenverteidiger bekam neulich einen Tag Sonderurlaub und reiste verspätet an zum Treffpunkt der Nationalelf im niederländischen Venlo – der Gladbacher heiratete. Am Dienstagabend, nun ja, erlebte er eine Hoch-Zeit auf dem Platz. Ein grundsolider Auftritt, fest im trauten Hafen der Nationalelf angekommen. War aber auch nicht schwer auf ruhiger See gegen ein ganz und gar nicht stürmisches Estland. Note 3
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Niklas Süle (links): Der Schrank aus München ist unverrückbar in der Startelf, er steht wie eine Eins, wie übrigens beim FC Bayern München auch. Längst ist Süle eine feste Größe, gegen Estland war er selten bis nie gefordert, aber wenn, dann war er wie zuletzt immer zur Stelle. Note 3
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Nico Schulz (rechts): Der Linksverteidiger ist ein eher selten gewordenes Gut im deutschen Fußball, im deutschen Kader steht immer noch ein gewisser Jonas Hector, nur so viel dazu. Also hat sich dieser Schulz irgendwie festgespielt im DFB-Team – gegen Estland fiel der Neuzugang von Borussia Dortmund weder positiv noch negativ auf. Note 3
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Joshua Kimmich (rechts): Wer ist hier der Boss? Der Kimmich, na klar, nach eigener Wahrnehmung übrigens auch früher schon als Jungspund beim VfB Stuttgart. Kimmich wird längst als nächster Kapitän beim FC Bayern und in der Nationalelf gehandelt, am Dienstagabend durfte er auf wieder auf der für ihn angemessenen Lieblingsposition im zentralen Mittelfeld ran – und legte einen soliden und strategisch klugen Auftritt gegen den tief stehenden Gegner hin. Gab die Vorlage zum 3:0. Note 2
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Leon Goretzka: Der flexibel einsetzbare Mittelfeldmann des FC Bayern durfte seine Flexibilität zuletzt in Weißrussland auf der Bank-Position testen – jetzt rückte der ehemalige Schalker in die Startelf und setzte einige Akzente, auch die zählbaren: Kopfballtor zum 3:0, Elfer zum 4:0 rausgeholt und auch sonst immer präsent. Mit Goretzka wird zu rechnen sein. Note 2
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Ilkay Gündogan: Kurze schnelle Pässe, elegante Drehungen, eine überragende Übersicht – all das zeichnet den Profi von Manchester City normalerweise aus. Gegen Estland bewies Gündogan seine Klasse – als Einfädler und Taktgeber. Und als souveräner Elferschütze zum 4:0. Note 2
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Marco Reus: Längst anerkannte Führungsfigur bei Borussia Dortmund, auf dem Weg zur anerkannten Führungsfigur in der DFB-Elf – Reus will’s wissen, gerade im Kreise des Nationalteams, für das er nach so vielen aufgrund von Verletzungen verpassten Turnieren wohl wie kaum ein Zweiter nach dem großen Wurf strebt. Am Dienstagabend sprühte der Ausnahmekicker vor Spielfreude und Esprit. Eine formidable Leistung mit absolutem Sahnestück – dem überragenden Freistoß zum 5:0. Note 1
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Serge Gnabry: Der Münchner macht aus Fußballspielen gerne Rührstücke – weil er nach Torerfolgen immer imaginär mit dem Salzstreuer hantiert und das Essen in der Luft anreichert. Gegen Estland war der Auftritt Gnabrys wieder würzig und mit viel Pepp. Stets unterwegs - und stets gefährlich. Lieferte mit zwei Toren, genau: das Salz in der Suppe. Note 2
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Leroy Sané: Der Mann, der für die WM 2018 noch aussortiert wurde, ist längst das Gesicht der Zukunft in der Nationalelf – in Mainz zeigte der Tempodribbler von Manchester City wieder eine starke Leistung mit viel Tempo. Note 2
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Marcel Halstenberg (rechts): Der Leipziger kam zur Pause für Nico Schulz und ersetzte den Dortmunder auf der Linksverteidigerposition – und bereitete prompt das 6:0 mit Flachpass nach innen vor. Note 3
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Julian Draxler (links): Der Profi von Paris St. Germain ist gerade hintendran. Hinter all den Jungspunden vorne drin im DFB-Team, hinter Marco Reus, und irgendwie auch hinter den eigenen Erwartungen. Auch gegen Estland zählte der Offensivmann nicht zur ersten Elf. Nach seiner Einwechslung nach 52 Minuten dann spielte sich Draxler erstmal wieder nicht in den Vordergrund – eher er mit zwei tollen Pässen auf Timo Werner glänzte. Note 3
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Timo Werner: Es ist nicht leicht für den Leipziger. Zwischen allen Stühlen scheint er gerade zu sitzen, zwischen Baum und Borke zu stehen, irgendwo im Nirgendwo zu sein. Wechsel zum FC Bayern, ja oder nein? Verbleib in Leipzig, und wenn ja, wie lange noch? Werner ist gerade so etwas wie ein wandelndes Fragezeichen, was seine Zukunft betrifft. Zudem ist seine Form gerade nicht die beste. In der Nationalelf war er gegen Estland wieder nur Ersatz. Nach seiner Einwechslung in der 65. Minute zunächst eher unauffällig. Dann vergab Werner eine Großchance - eher er nur wenige Sekunden später zeigte, was er kann: Ein Sprint in die Tiefe, ein Lupfer, ein Tor – ein echter Werner. Note 2