Noch eine ganze Woche sind Sommerferien. Erst am 10.  September heißt es wieder „Schule hat begonnen“. Doch einige Schülerinnen und Schüler sind bereits in der kommenden Woche im Schulgebäude anzutreffen.

Bad Cannstatt - Noch eine ganze Woche sind Sommerferien. Erst am 10.  September heißt es wieder „Die Schule hat begonnen“. Doch einige Schülerinnen und Schüler sind bereits ab morgen im Schulgebäude anzutreffen. Denn sie nehmen an der sogenannten Sommerschule teil. „Mit den Sommerschulen geben wir den Schülerinnen und Schülern die Chance, schulische Unsicherheiten aufzuarbeiten und Lernstoff zu vertiefen, damit der Start ins neue Schuljahr gelingt“, sagt Kultusministerin Susanne Eisenmann. Vormittags gibt es Unterstützung in Fächern Deutsch, Mathematik oder Englisch, nachmittags ermöglichen Vereine, Verbände oder außerschulische Partner sportliche und kulturelle Aktivitäten.

 

1300 Schülerinnen und Schüler nehmen an den 47 Sommerschulen in Baden-Württemberg teil. Das Kultusministerium fördert diese mit 600 000 Euro. An 33 Standorten sind weiterführende Schulen ab Klassenstufe 7 – in Stuttgart unter anderem die Altenburgschule und die Werkrealschule Ostheim – beteiligt. Erstmals dabei sind acht Grundschulen und sechs berufliche Gymnasien. Das Kultusministerium reagiert damit auf die Ergebnisse der IQB-Studie 2017, wonach unsere Grundschüler immer schlechter werden. Im Rahmen der Qualitätsoffensive liegt ein besonderer Fokus auf den Schlüsselkompetenzen Leseverständnis und Lesegenauigkeit. „Wir wollen herausfinden, unter welchen Rahmenbedingungen die Sommerschulen auch an Grundschulen erfolgreich umgesetzt werden können“, so Eisenmann. Die Pädagogische Hochschule Ludwigsburg begleitet das Pilotprojekt wissenschaftlich.

Überraschend hohe Nachfrage

In der Landeshauptstadt bietet ab kommender Woche die Elise-von-König-Schule in Münster Sommerschule an. Am Vormittag wird überwiegend Deutsch und Mathe, aber auch Englisch für die Klassenstufe 3 und 4 unterrichtet. Nach dem gemeinsamen Mittagessen gibt es Sport- und Kreativangebote von Übungsleitern von Sportvereinen und Mitarbeitern der Evangelischen Gesellschaft. Die Nachfrage sei überraschend hoch gewesen, sagt Damaris Scholler, Rektorin der Elise-von-König-Schule. 25 Kinder aus Münster nehmen in der kommenden Woche das Angebot wahr, zwei Lehrerinnen kümmern sich um den schulischen Stoff. Bezahlt werden muss lediglich für das Mittagessen, der Rest ist kostenfrei. Nach mehr als sechs Wochen Sommerferien werde doch einiges wieder vergessen. Daher würden einige Eltern vor Schulbeginn mit ihren Kindern Übungsaufgaben machen. „Kinder ohne Einstiegshilfen tun sich deutlich schwerer“, sieht Damaris Scholle durchaus Sinn in der Sommerschule. „Das ist eine super Möglichkeit, die Kinder aus den Ferien abzuholen und entspannt wieder auf die Schule vorzubereiten.“

Kultusministerin Eisenmann bricht eine Lanze für die Sommerschulen generell. „In den Sommerschulen üben die Schüler gezielt und effizient schulische Inhalte und entdecken außerdem Freude am Lernen. Deshalb ist das Sommerschulkonzept auch so erfolgreich.“ Das Bildungsangebot in den Ferien verbinde Lernen und Freizeit.