Die Statistik zeigt: Immer mehr Frauen interessieren sich für die sogenannten MINT-Berufe. Dennoch sind sie in der Branche in der Unterzahl. Warum?

Immer mehr Frauen interessieren sich für die sogenannten MINT-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) - sie sind in der Branche aber immer noch in der Unterzahl. In den zehn Jahren zwischen 2013 und 2023 sei der Anteil weiblicher MINT-Fachkräfte im Südwesten um rund 31 Prozent gestiegen, teilte das Statistische Landesamt Baden-Württembergs am Mittwoch mit. Das sei mehr als doppelt so viel wie bei den Männern - bei denen das Amt nur knapp 13 Prozent Zuwachs zählte. 

 

Je höher das Anforderungsniveau in den jeweiligen Bereichen war, desto größer war der weibliche Zuwachs, wie es weiter hieß. Den größten Anstieg gab es in der Informatik: 2023 gab es fast doppelt so viele Informatikerinnen wie zehn Jahre zuvor. Dennoch seien Frauen immer noch „stark unterrepräsentiert“, nur etwas mehr als ein Fünftel der MINT-Beschäftigten seien weiblich.

Zu wenige Teilzeitangebote?

Liegt das am geringen Anteil des Teilzeitangebotes? Nur knapp ein Drittel der Frauen in den MINT-Berufen arbeitete in Teilzeit. Die meisten von ihnen waren Naturwissenschaftlerinnen, Informatikerinnen hingegen am wenigsten. Insbesondere Frauen würden den Angaben zufolge aus familiären Gründen nach einer Teilzeitbeschäftigung fragen. Ein größeres Teilzeitangebot und Reformen zur verbesserten Betreuung für Kinder und Pflegebedürftige könnte demnach dabei helfen, die MINT-Berufe für Frauen attraktiver wirken zu lassen. 

Es braucht auch so Nachwuchs: Bereits 2024 war die Nachfrage nach MINT-Personal groß. Hinzu kommt, dass voraussichtlich jeder fünfte Beschäftigte in dem Bereich in den nächsten zehn Jahren in Rente gehen wird.