Das Touren ist nichts mehr für ihn – zumindest sagt Elton John das so. Beim Glastonbury-Festival gab der 76-Jährige jetzt sein letztes Konzert auf britischem Boden.

„Das ist ein ganz besonderer und bewegender Abend für mich“: Ganz in Gold hat Elton John am Sonntagabend beim Glastonbury-Festival sein voraussichtlich allerletztes Konzert in seiner Heimat England gegeben. Zum Abschluss des traditionsreichen Musikfestivals gab der 76-Jährige vor zehntausenden Zuschauern alles. Dies sei „vielleicht mein letzter Auftritt in England, in Großbritannien, also will ich gut sein“, sagte John. Zu seinem goldenen Anzug trug der Sänger eine rot getönte Sonnenbrille.

 

Am 8. Juli will der Sänger, der während seiner jahrzehntelangen Karriere zahlreiche Hits wie „Your Song“, „Rocket Man“ oder „Tiny Dancer“ landete, seine internationale Abschiedstournee mit einem Konzert im schwedischen Stockholm beenden. Seine Abschiedstour „Farewell Yellow Brick Road“ hatte John bereits 2018 begonnen, wegen der Corona-Pandemie musste er sie allerdings unterbrechen. 

Vollkommen in den Ruhestand geht der für seine schrillen Bühnenoutfits bekannte Sänger nicht. Im Herbst will er ein neues Album veröffentlichen.

„Es ist die großartigste Weise, in England aufzuhören“

John bekundete in den vergangenen Monaten mehrmals seine Freude darüber, seine Konzert-Karriere in Großbritannien mit einem Auftritt bei dem bekanntesten britischen Festival abzuschließen. „Es ist das erste Mal, dass ich (für das Glastonbury-Festival) angefragt wurde“, verriet Elton Ende Mai in einem BBC-Interview. „Es kommt zum richtigen Zeitpunkt, ich glaube an das Schicksal und es ist die großartigste Weise, in England aufzuhören.“ 

Auch zahlreiche Fans freuten sich. „Es gibt niemanden wie ihn“, sagte beim Glastonbury-Festival Justine Clayton, die zu den Klängen von „Your Song“ geheiratet hat. Festivalbesucher Ben Monk sagte, an diesem „sehr besonderen Tag“ in der Geschichte des Festivals sei er bereits um 7 Uhr aufgestanden. „Wie könnte man das verpassen wollen?“, fügte er hinzu.

Das Glastonbury-Festival in einer abgelegenen Gegend der Grafschaft Somerset startete im Jahr 1970 auf Initiative des Milchbauers Michael Eavis. Für ein Pfund Eintritt konnten Besucher damals Musiker wie Glam-Rocker Marc Bolan und Singer-Songwriter Al Stewart sehen, Eavis’ Bauernhof lieferte dazu noch kostenlos Milch. Seit den 90ern erreichte Glastonbury Kultstatus. Bekannt ist es unter anderem auch dafür, dass sich das Festivalgelände im englischen Regen regelmäßig in ein Schlammbad verwandelt – in diesem Jahr war das Wetter aber untypisch gut.