OB-Wahl in Stuttgart 14 Kandidaten sind zur Wahl zugelassen

Jetzt steht fest, wer auf dem Stimmzettel der OB-Wahl am 8. November stehen wird – und in welcher Reihenfolge. Drei Personen wurde die Zulassung verweigert. Ein Bewerber zog selbst zurück – er will erst im zweiten Wahlgang am 29. November antreten.
Stuttgart - Die Namen der Bewerberinnen und Bewerber, die auf dem Stimmzettel für die Stuttgarter OB-Wahl am 8. November auftauchen werden und die Reihenfolge ihrer Nennung stehen nun fest. Es sind 14 Namen. So viele Kandidaten hat der Gemeindewahlausschuss am Dienstag zugelassen.
Die offizielle Reihenfolge auf dem Stimmzettel lautet:
1. Marian Schreier
2. Dr. Frank Nopper
3. Dr. Malte Kaufmann
4. Hannes Rockenbauch
5. John Heer
6. Friedhild Miller
7. Issam Abdul-Karim
8. Marco Völker
9. Martin Körner
10. Werner Ressdorf
11. Sebastian Reutter
12. Veronika Kienzle
13. Dr. Ralph Schertlen
14. Michael Ballweg
Zuvor hatten laut Verwaltung insgesamt 18 Frauen und Männer bis zum Fristende am Montagabend ihre Bewerbung eingereicht, wovon zwei der Öffentlichkeit noch gar nicht bekannt geworden waren. Diesen beiden sowie dem Bewerber Andreas Engelhard aus Stuttgart wurde in der Wahlausschusssitzung die Zulassung verwehrt, weil sie entweder nicht die erforderlichen Unterlagen oder – wie auch Engelhard – nicht die erforderlichen 250 gültigen Unterschriften von Unterstützern vorgelegt hatten.
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Wenige Tage vor der Sitzung hatte sich der parteilose Dirk Wolfgang Jordan (48), Wirtschaftsingenieur und Architekt aus Schwäbisch Hall, selbst aus dem Rennen um das Amt des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt genommen – zumindest vorerst. In einem Schreiben an Ordnungsbürgermeister Martin Schairer (CDU) hatte er kurzfristig mitgeteilt, er ziehe „aus spieltheoretischen Gründen“ zurück. Er werde sein Pulver „nicht in einem Massen-Wahlkampf verschießen“, in dem „das fachlich Seriöse und Unaufdringliche“ nicht so gut verstanden werde wie „das parteienübliche Wahl-Marketing“. Jordan will aber am 29. November doch noch antreten, falls ein zweiter Wahlgang notwendig sein sollte, weil zuvor niemand die absolute Mehrheit der Wählerstimmen erreichte. Rechtlich wäre das durchaus zulässig.
Losentscheid endet zu Gunsten von Marian Schreier
13 der 14 zugelassenen Kandidierenden wurden per Losentscheid auf dem Stimmzettel platziert, weil sie ihre Bewerbungen gleichermaßen früh abgegeben hatten. Der Einzelbewerber Marian Schreier wird demnach oben stehen. Dann folgen Frank Nopper (CDU), Malte Kaufmann (AfD), Hannes Rockenbauch (SÖS), die Einzelbewerber John Heer, Friedhild Miller, Issam Abdul-Karim, Marco Völker, danach Martin Körner von der SPD und dann die Einzelbewerber Werner Ressdorf und Sebastian Reutter, schließlich Veronika Kienzle (Grüne) und Einzelbewerber Ralph Schertlen. Michael Ballweg, Initiator von Querdenken 711, landete auf Platz 14, weil er sich später bewarb.
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In dieser Reihenfolge dürfen sich alle am Dienstag, 20. Oktober, bei der offiziellen Kandidatenvorstellung der Stadt in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle der Öffentlichkeit präsentieren. Dabei sollen, nun noch strengere Sicherheitsvorkehrungen gelten als bisher geplant, entschied die Stadt. Im Halleninnenraum sollen sich „nicht mehr als 500 Menschen“ aufhalten, sagte der Stadt-Sprecher Sven Matis unserer Zeitung. Dabei seien die Kandidierenden, die Ehrengäste und die Medienberichterstatter enthalten. Das bedeutet rund eine Halbierung der Zahl, wodurch noch mehr Abstand geschaffen werden soll. Ursprünglich hatte man bis zu 1000 Menschen zulassen wollen, darunter 750 interessierte Bürger.
Vergabe der Eintrittskarten vorerst gestoppt
Unter dem Eindruck des sich drastisch verschärfenden Infektionsgeschehens hatte die Verwaltung Ende vergangener Woche dann aber die Reißleine gezogen. Sie stoppte die am Freitagmittag gestartete Onlinevergabe von Eintrittskarten auf der städtischen Homepage wieder. Man habe auch die Vorbildfunktion der Stadt im Blick, die die Bürger zu größerer Vorsicht aufrufe, sagte Stadt-Sprecher Matis. Wann die Onlinebestellung von personalisierten Eintrittskarten wieder freigeschaltet wird, wie viele Karten darüber vergeben werden und wie viele an der Infotheke des Rathauses und an der Abendkasse der Schleyerhalle, muss noch geklärt werden. Schon vergebene Karten bleiben gültig. Besucher müssen versichern, dass sie in den vergangenen 14 Tagen keinen Kontakt zu Corona-Infizierten hatten und keine coronatypischen Symptome aufwiesen. In der Halle, auch am Sitzplatz, muss eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden. Wer das nicht will, hat eine Alternative: Die Veranstaltung wird aufgezeichnet und der Video-Mitschnitt bis zur Wahl im Internet unter www.stuttgart.de abrufbar sein.
Marian Schreier sagte am Dienstagabend, der Ausgang des Losentscheids bedeute für ihn immerhin, dass er in der Schleyerhalle als Erster reden dürfe. Das sei möglicherweise ein kleiner Vorteil. Ob es etwas bringt, ganz oben auf dem Stimmzettel zu stehen, sei nicht so einfach zu wägen.
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