Eine extreme Wetterlage hat am Mittwoch vielen Menschen den Weg zur Arbeit erschwert. Meteorologen warnten teils auch vor Eisbruch. Was hat es damit auf sich?

Digital Desk: Michael Bosch (mbo)

Im Südwesten und Westen Deutschlands haben am Mittwochmorgen erste Regenfälle eingesetzt. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte am Dienstagabend und auch am Mittwochmorgen vor einer sehr hohen Glatteisgefahr durch gefrierenden Regen in einem Streifen von Trier bis nach Frankfurt am Main gewarnt. Auch weite Teile von Baden-Württemberg sollen betroffen sein.

 

Die Meteorologen warnten für Mittwoch vor extremer Glatteisgefahr im Südwesten sowie verbreitet Glatteis in der Südhälfte. Für den Westen und die Mitte Deutschlands sagten sie starken Schneefall voraus.

In den betroffenen Gebieten in Rheinland-Pfalz, Hessen und Baden-Württemberg sei die Glättegefahr sehr hoch. In der Warnmeldung hieß es: „Große Gefahr für Leib und Leben durch gefrierenden Regen mit starkem Eisansatz; verbreiteten Eisbruch.“ Aufenthalte im Freien und Fahrten sollten unbedingt vermieden werden.

Voraussetzung: niedrige Temperaturen

Was Glatteis ist, weiß jeder, der schon einmal auf einer spiegelglatten Straße gelaufen ist. Blitzeis entsteht, wenn Regen auf noch gefrorenen Boden trifft und dort sofort gefriert. Was aber ist Eisbruch?

Das Wetterphänomen betrifft in erster Linie Bäume beziehungsweise Wälder, wo Eis- oder auch Schneebruch große Schäden anrichten kann. Voraussetzung ist kaltes Wetter, oder auch Schnee. Herrschen entsprechend niedrige Temperaturen gefriert Regen oder Schnee direkt auf den Ästen und bildet eine Eisschicht, die Druck auf den Baum ausübt.

Gefahr durch herunterfallende Äste

Das kann dazu führen, dass sich Äste zum Boden durchbiegen. Der Druck kann aber auch so hoch werden, dass der Ast bricht. In diesem Fall spricht man von Eisbruch, also dem Abbrechen von Baumteilen durch das Gewicht der Eisschicht. Im Extremfall kann es auch zum Abbrechen ganzer Baumteile oder des Baumes selbst kommen, allerdings müssen dazu sehr tiefe Temperaturen über einen längeren Zeitraum auf den Baum einwirken.

Gefährlich wird Eisbruch für Menschen also immer dann, wenn sie sich in der Nähe von Bäumen aufhalten, an denen Äste abzubrechen drohen. Schwere Schnee- und Eislasten können im Extremfall auch Masten oder ganze Gebäude beschädigen. Dazu muss das Gewicht aber immens sein.