Für Sebastian Hoeneß ist das Aufeinandertreffen mit dem FC Bayern auch eine Familienangelegenheit. Wie geht der Trainer des VfB Stuttgart mit der speziellen Situation um?

Sport: Dirk Preiß (dip)

Sein Vater spielte beim FC Bayern, sein Onkel machte den Rekordmeister als Manager und Präsident zu dem, was er heute ist. Und auch Sebastian Hoeneß selbst hat schon beim Münchner Topclub gearbeitet – als Trainer der zweiten Mannschaft in der Dritten Liga. Kein Wunder also, dass der heutige Coach des VfB Stuttgart sagt: „Es ist ein Spiel von großer Bedeutung – auch für mich.“ An diesem Sonntag (19.30 Uhr/Sat 1/Liveticker) tritt der VfB beim FC Bayern an.

 

Was in den vergangenen Jahren auf dm Papier jeweils eine klare Sache war, ist diesmal wieder das, was einst als Südgipfel bekannt war. Das sieht auch Sebastian Hoeneß so vor dem Duell des Zweiten gegen den Dritten: „Für den Moment ist das ein Gipfelspiel der Bundesliga – mit zwei Mannschaften aus dem Süden.“ Der Begriff passe also. Und er selbst ist besonders „glücklich“ über diese Konstellation.

Die Bayern hält Hoeneß zwar neben Bayer Leverkusen für die „Topmannschaft“ der Liga – aber auch gegen die Werkself hat sein eigenes Team zuletzt ein 1:1 erspielt und erkämpft. Mit dieser Mischung soll es auch in der Allianz-Arena klappen. Leidensfähig müsse sein Team sein, dazu aber auch mutig, das sei „das Entscheidende, wenn man in München antritt“.

Kein Kontakt zu Uli Hoeneß

Weil sich der VfB unter Sebastian Hoeneß seit April dieses Jahres vom Abstiegskandidaten zum Topteam entwickelt hat, wird auch längst darüber geredet, ob er in Zukunft nicht auch einer wäre, der beim Rekordmeister an der Seitenlinie stehen könnte. „Nicht eine Sekunde“, versichert er, habe er allerdings über ein solches Szenario bislang nachgedacht. Das Einzige, womit er sich beschäftige, sei die Frage, wie auch beim FC Bayern für den VfB was zu holen ist: „Wir wollen Punkte sammeln.“ Auch wenn das ein Familienmitglied besonders stören würde.

Uli Hoeneß ist logischerweise zuvorderst am Erfolg seiner Münchner interessiert. Kontakt hat es zuletzt keinen gegeben zwischen Onkel und Neffe. Letzterer sagte am Freitag mit einem Grinsen: „Möglicherweise sehen wir uns nach dem Spiel – aber das hängt vielleicht auch vom Ergebnis ab.“ Mit einem Sieg in München könnte der VfB den FCB in der Tabelle überholen.

Neben Sebastian Hoeneß haben vom aktuellen VfB-Team auch Alexander Nübel und Angelo Stiller eine Verbindung nach München. Der Keeper ist aktuell vom FCB zum VfB ausgeliehen, der Mittelfeldspieler kickte einst unter Hoeneß beim VfB II.