1994 mietete er in Stuttgart das Neue Schloss, um Barock-Mode zu zelebrieren: Den 30. Geburtstag von Pompöös feiert Harald Glööckler nun in Berlin – mit dem Regierenden Bürgermeister Kai Wegner und Stuttgarter Freunden. Er sprach über seine Pläne für 2024.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Stuttgart hat ihn genervt und geprägt. Ohne Stuttgart wäre er niemals so weit gekommen. Mit seinem damaligen Partner Dieter Schroth wollte Harald Glööckler nicht kleckern, sondern klotzen. Um die erste Kollektion von Pompöös vorzustellen, wünschten sich die beiden viel Glanz dafür, wollten also mit voller Wucht hinein in das majestätsvollste Ambiente der Stadt. Es gelang den beiden, das Neue Schloss anzumieten, was seitdem für private Partys kaum mehr möglich ist.

 

Das Jahr 1994 markiert den Anfang der Modemarke Pompöös, deren 30. Geburtstag Glööckler, diesmal mit langen Haaren, in Berlin mit einer Couture-Show gefeiert hat. Vor dem Start der Fashion-Week zählten der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) und die US-Modeikone Amanda Lepore zu den Gästen des Jubiläums. Aus Stuttgart war unter anderem die Wirtin und Stadträtin Laura Halding-Hoppenheit mit ihrem Ehemann, dem Künstler Peter Jacobi, angereist. „Es waren noch mehr Gäste aus der Stuttgarter Community dabei“, berichtet die gebürtige Rumänin, „unter anderem Unternehmer, die Harald aus dem Kings Club von früher kennt.“

Der Modeschöpfer sprach über seine Pläne für 2024. Das neue Jahr soll im Zeichen seiner Karriere stehen, eine neue Liebe suche er nicht. „Ich wache lieber mit meinem Hund auf“, sagte der 58-Jährige. Am wichtigsten sei es, andere Menschen zu erfreuen, vor allem aber auch Tiere.

Seine alte Freundin Laura Halding-Hoppenheit berichtet sehr beeindruckt aus Berlin: „Harald hat eine unglaubliche Energie, die immer wieder neue Ideen hervorbringt.“ Glööckler wiederum habe ihr gratuliert, dass sie ihre kommunalpolitische Arbeit fortsetzen wolle und eine eigene Liste für die Gemeinderatswahl in Stuttgart aufstellt. Ihre Partei, die Linke, wollte sie nicht auf einem aussichtsreichen Platz aufstellen.

„Auf meiner Liste werden viele queere Menschen sein“, sagt Halding-Hoppenheit, „das findet Harald natürlich gut.“ Der Modedesigner arbeitet gerade an einer neuen Biografie, die unter dem Titel „Desaströös bis Pompöös“ im Sommer erscheinen soll. Auch darin soll Stuttgart eine wichtige Rolle spielen. Seit seiner letzten Biografie von 2010 sei viel passiert. Mit Dreck werfe er aber nicht, aus gutem Grund, wie er sagt: „Dabei macht man sich nur die Finger schmutzig.“