Das Leonberger Leonpalooza-Festival findet im kommenden Jahr nicht statt. Als Grund hierfür nennt die Stadt unter anderem die anstehende Sanierung der Stadthalle und eine nötige Neukonzipierung.

Es gehört inzwischen fest ins Kulturprogramm der Engelbergstadt und hat in den vergangenen Jahren hochkarätige Künstler wie Nena, Bob Geldof, Chris de Burgh, Silly oder Curtis Stigers auf die Bühne vor der Stadthalle geholt: 2020 wurde das Leonpalooza als Highlight in der coronabedingt veranstaltungsarmen Zeit ins Leben gerufen, damals noch mit 200 Pandemie-konformen Sitzplätzen. Nun steht fest: 2024 wird das Festival nicht stattfinden. Das hat der Gemeinderat in jüngster nicht-öffentlicher Sitzung beschlossen – einstimmig, wie Sebastian Küster, Pressesprecher der Stadt, bestätigt.

 

Vorarbeiten für Stadthallensanierung würden Leonpalooza verdrängen

Die Gründe für die Absage seien vielfältig. Wohl als Hauptargument für die Absage nennt die Verwaltung die Sanierung der Stadthalle. Dass diese saniert werden muss, sei bereits länger bekannt, 2024 möchte die Stadt die ersten Schritte nun ganz konkret angehen. Die Sommerpause soll genutzt werden, um erste erforderliche Maßnahmen in der städtischen Spielstätte vorzunehmen, heißt es seitens der Verwaltung. Von den Sanierungsmaßnahmen wäre das Leonpalooza, das jedes Jahr auf dem Bürgerplatz vor der Halle stattfindet, unmittelbar betroffen.

Außerdem war ein Fragezeichen in der Planung die nach wie vor unbesetzte Stelle des Stadthallenleiters. Nachdem sich die Stadt im vergangenen April offenbar wegen gravierender Unstimmigkeiten vom Veranstaltungsmanager und Gründervater des Leonpalooza Nils Strassburg getrennt hatte, musste aus dem Stand heraus ein neues Team formiert werden. Die Stelle des Stadthallenleiters oder der Stadthallenleiterin soll noch in diesem Jahr ausgeschrieben werden, heißt es von der Stadt.

Braucht das Festival eine Neuausrichtung?

Eine der Aufgaben soll es dann auch werden, das Festivalkonzept des Leonpalooza zu überarbeiten. Die Basis der Veranstaltungsstrategie fuße bis heute auf den Einflüssen der Coronapandemie, so die Verwaltung. Damals wurden den Kommunen von Bund und Land finanzielle Förderungen für Kulturveranstaltungen unter besonderen Bedingungen zur Verfügung gestellt. Auch die Gagen für bekannte Künstlerinnen und Künstler stiegen in unmittelbarer Folge der Pandemie. Dafür waren die Besucherzahlen beim Festival 2023 allerdings mau – dass man leider finanziell nicht nur mit einem blauen Auge davon gekommen ist, sagte vor einigen Wochen Oberbürgermeister Martin Georg Cohn gegenüber unserer Zeitung.