Von Sonntag an gibt es eine Direktverbindung von Stuttgart nach Dubai. Andere Ziele sind hingegen längst vom Flugplan verschwunden. Am Airport ist man trotzdem zufrieden mit der Erholung nach dem coronabedingten Einbruch.

Stadtentwicklung/Infrastruktur : Christian Milankovic (mil)

Wer vom Stuttgarter Manfred-Rommel-Airport an den Persischen Golf will, der kann das Ziel Dubai von Sonntag an umsteigefrei erreichen. Weniger gute Karten hat aber, wessen Ziel in Nordamerika liegt. Der einzige Direktflug von den Fildern in die USA, eine Verbindung mit Delta Air Lines nach Atlanta, pausiert im von Sonntag an geltenden Winterflugplan.

 

Delta pausiert im Winter

Ulrich Heppe, Sprecher der Geschäftsführung der Stuttgarter Flughafengesellschaft (FSG), freut sich einerseits über das neue Ziel in Asien und kann den vorübergehenden Wegfall des Flugs nach Nordamerika verschmerzen. Delta habe zugesagt, zum Sommerflugplan 2024 Stuttgart wieder anzusteuern, sagte er am Freitag. Um die prestigeträchtige Verbindung hatte man auf den Fildern lange gekämpft, nachdem sie im Zuge der Bahnsanierung im Jahr 2020 eingestellt worden war.

Nicht mehr erreichbare Flugziele ab Stuttgart Foto: infografik//Zapletal

Derartiges Auf und Ab scheint am Flughafen zum normalen Geschäft zu gehören. Eine Karte der Routen, die in den Jahren seit der Jahrtausendwende nicht mehr bedient werden, zeigt eine beeindruckende Bandbreite. Eher exotische Ziele wie Varadero auf Kuba gehören ebenso der Vergangenheit an wie näherliegende und umso überraschendere Leerstellen wie etwa die tschechische Hauptstadt Prag oder die irische Hauptstadt Dublin.

Heppe mit Rückkehr der Passagiere zufrieden

Dass Stuttgart rechnerisch bei der Erholung der Passagierzahlen nach dem Einbruch durch die Coronapandemie im Vergleich zu anderen deutschen Flughäfen hinterherhinkt, will Heppe so nicht stehen lassen. „Die Vergleichsbasis ist das Jahr 2019, als wir sehr viele Low-Cost-Carrier in Stuttgart hatten, die aber auch ohne Corona wieder gegangen sind“, sagt Heppe. Rechne man dieser Billigflieger raus, stehe Stuttgart heute wieder bei 75 bis 80 Prozent der Vor-Corona-Zahlen. Man werde wohl die erwarteten 8,3 Millionen Passagiere dieses Jahr erreichen. „Wir sind auf einem stabilen Erholungspfad“, sagt Heppe.

Eurowings Nummer 1 in Stuttgart

Zur Erholung trägt auch die Entwicklung der Reisendenzahlen bei Eurowings bei, die in Stuttgart einen Marktanteil von 41 Prozent haben und damit der „wichtigste Kunde der FSG“ (Heppe) ist. Die Lufthansa-Tochter bietet von Sonntag an erstmals einen Direktflug an den Golf an. Zweimal die Woche (sonntags und donnerstags) geht es von den Fildern nach Dubai. „Die Buchungszahlen für diese neue Verbindung liegen über unsren Erwartungen“, sagt Eurowings-Chef Jens Bischof. Die sich eintrübenden konjunkturellen Aussichten würden noch nicht aufs Buchungsverhalten durchschlagen. „Es gibt ein enormes Nachholbedürfnis beim Reisen nach den Einschränkungen durch die Pandemie“, sagt Bischof.