Für die Tochter einer Schwäbin und eines Nigerianers hat sich in jüngster Zeit etwas verändert: Rassismus ist für die Sängerin Fola Dada aus Korntal nun deutlich spürbar. Eine Stimme aus unserer Reihe „Zuhause ist hier“.

Lokales: Hans Jörg Wangner (hwe)

„Ich konnte bisher immer sagen, ich hatte Glück, rassistische Anfeindungen sind mir sehr selten begegnet. Dafür bin ich dankbar.“ Fola Dada gehört zu den wenigen schwarzen Menschen bei uns, die das von sich sagen würden. Doch mit dem Bekanntwerden des Treffens rechtsradikaler Kreise in Potsdam hat sich das geändert.

 

Die 47-jährige Stuttgarterin, Sängerin und Professorin sieht jetzt, dass Pläne, wie sie in Potsdam diskutiert wurden, sie genauso betreffen wie unzählige andere Menschen, die nicht ins Raster der Rechtsextremen passen.

Auch wenn sie selbst bis dato von Rassismus weitgehend verschont blieb, hat sich die Tochter einer Schwäbin und eines Nigerianers damit auseinandergesetzt: „Mir war immer bewusst, dass es Menschen gibt, die sich auf Grund ihres ,Weiß-Seins‘ selbst erhöhen und andere als minderwertig ansehen.“ Rassismus als „eine Idee, die auf Mythen, Lügen und Ignoranz basiert“. Und deren Überwindung, meint Fola, „ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nicht einfach sein wird – deswegen sollten wir jetzt damit beginnen und gemeinsam handeln“.

Aktuelle Debatte

Potsdamer Treffen
Das Recherche-Netzwerk „Correctiv“ hat über ein Treffen berichtet, das im November in Potsdam stattfand. Daran nahmen neben dem prominenten Rechtsextremisten Martin Sellner auch Vertreter der AfD und der CDU teil. Sellner stellte ein „Remigrations“- Konzept vor. Es sieht vor, bestimmte Menschen aus Deutschland zu vertreiben – auch welche mit deutscher Staatsangehörigkeit.

„Remigration“
Die AfD verwendet den Begriff „Remigration“ schon länger. Nach der Debatte um die Recherche teilte die Partei mit, dass es dabei nach ihrem Verständnis weder um deutsche Staatsangehörige noch um Vertreibungen ginge.