Der 37-Jährige, der seit mehr als zwei Jahrzehnten ohne Unterlass Tore erzielt, wechselt im Anschluss an diese Saison von der TSG Backnang nach Fellbach und wird an der auch schon lange vertrauten Wirkungsstätte nicht mehr selbst Bälle ins Tor bugsieren.

Mario Marinic wollte an jenem Samstag im Dezember 2009 offenbar in guter Erinnerung bleiben. Der Angreifer, der gern und ohne Unterlass Tore erzielt, war an diesem Wintertag selbst für seine Verhältnisse überaus treffsicher in der Landesliga. Zum 7:0-Erfolg gegen die TSG Öhringen trug Mario Marinic, hübsche Abwechslung, mal vier Tore bei. 20 waren es insgesamt in der ersten Saisonphase. Er ist unbedingt in guter Erinnerung geblieben. Nach einem halben Jahr beim VfR Aalen in der Regionalliga ist der Waiblinger zu seinem A-Jugend-Verein an der Esslinger Straße zurückgekehrt. 2011 wechselte er zum VfB Neckarrems, 2012 zur TSG Backnang. Dort bringt er sich auch mit 37 noch überaus zuverlässig als Torschütze ein – mittlerweile hat er in der Oberliga das Amt des Spielertrainers inne. Doch Mario Marinic wird in Backnang nach dann zehn Jahren zum Saisonende aufhören. Und er wird im Sommer, das werden die Verantwortlichen an diesem Dienstag auch offiziell verkünden, erneut zum SV Fellbach zurückkehren. Diesmal als Trainer; seine Laufbahn als Spieler will er im Juni beenden. „Wir erleben in Backnang eine herausragende Saison. Das ist jetzt vielleicht der perfekte Zeitpunkt, etwas Neues zu machen“, sagt Mario Marinic, der als junger Kerl auch schon für den TV Oeffingen Bälle ins Netz bugsiert hat: „Ich freue mich auf die Rückkehr zum SVF.“ In Fellbach hat er einen Vertrag bis 2024 unterschrieben – ungeachtet dessen, ob die Mannschaft in den nächsten Wochen den Abstieg aus der Verbandsliga verhindern kann oder nicht.

 

An diesem Dienstag folgt das Nachholspiel gegen Türkspor Neu-Ulm

Die Chancen auf den Ligaverbleib haben sich am Samstag zumindest wieder verbessert. Die Fußballer um den Kapitän Leon Braun und den Flügelsprinter Niklas Hofmeister, unseren Spieler des Tages, setzten sich mit 2:0 über den VfL Sindelfingen hinweg. Damit haben sie für den Moment den Gastgeber und genügend andere Teams hinter sich. Doch der SV Fellbach braucht nach der bemerkenswerten Vorstellung noch etliche Punkte mehr für den Ligaverbleib. Die nächsten drei will Ioannis Tsapakidis, Sportlicher Leiter und seit der Trennung von Fatih Ada auch wieder Cheftrainer auf Zeit, mit den nun Zwölftplatzierten bereits an diesem Dienstag, 19 Uhr, zu Hause im Max-Graser-Stadion gegen Türkspor Neu-Ulm erobern. Das Spiel, ursprünglich vor zehn Tagen angesetzt, war zunächst aufgrund einer Reihe von Coronafällen beim Gegner abgesagt worden. Diesmal wollen die Gäste anreisen – mit dem ehemaligen Profi Alper Bagceci, am Samstag gegen den VfB Neckarrems (3:2) zweimal selbst erfolgreich. „Uns hat der Sieg in Sindelfingen gutgetan“, sagt Ioannis Tsapakidis: „Aber wir müssen demütig bleiben und uns wieder

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gut vorbereiten. Denn wir wissen, wie die Situation einzuordnen ist.“ Gewonnen ist in dieser Verbandsliga-Saison mit noch elf Abstiegskandidaten erst etwas für die Formation des SVF, wenn sie fünf oder sechs weitere Spiele gewonnen hat. Das ist offenbar allen bewusst: Leon Braun, Philipp Gutsche und ihre Teamgefährten verzichteten direkt nach dem Abpfiff in Sindelfingen ausdrücklich auf die rituellen Feierlichkeiten im Mannschaftskreis. Sie schauten lieber schon wieder nach vorn. SV Fellbach: Gutsche – Jäkel, Njie, Baez Ayala, Braun, Parharidis, Hofmeister, Ferati, Koroll, Domic, Zimmermann.

Faton Sylaj und Tolunay Virit vom TV Oeffingen sehen Sperren entgegen

Das Spiel des TV Oeffingen beim FV Löchgau, das mit einer 2:4-Niederlage der Gäste endete, war ein Landesliga-Spiel mit hohem Tempo auf gutem Niveau. Durchaus auch hart geführt, sagt Haris Krak, der Trainer des TVOe, aber fair. Hitzig wurde die Partie dann aber in der Schlussphase beim Stand von 2:2, und Anlass war die Rote Karte für Oeffingens Topstürmer Faton Sylaj. „Das war der Bruch im Spiel“, sagt der 42-jährige Trainer. Ausgangspunkt des Platzverweises war ein taktisches Foul von Löchgaus Mario Andric an dem Torschützen zum 1:2, wofür ersterer auch von Schiedsrichter Matti Kastendeich verwarnt wurde. Das anschließende Wortgeplänkel der beteiligten

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Fußballer endete damit, dass Mario Andric nach einer Abwehrbewegung von Faton Sylaj mit den Händen in Richtung Brust seines Gegenspielers laut Haris Krak „theatralisch zu Boden ging“. Auch der Trainer des FV Löchgau fand die Entscheidung hart. „Jeweils Gelb hätte in dem Fall auch gereicht“, sagt Thomas Herbst. „Ich hoffe mal, dass er das dann auch noch so sagt, wenn er vom Sportgericht um seine Meinung gefragt wird“, sagt Haris Krak. Denn die Verantwortlichen des TV Oeffingen wollen, sollte die Strafe für Faton Sylaj hoch ausfallen, beim Württembergischen Fußballverband Einspruch einlegen. „Falls er für fünf oder sechs Wochen gesperrt werden sollte, dann wehren wir uns“, sagt Haris Krak. Anders verhält sich das beim Platzverweis von Tolunay Virit. Der eingewechselte Spieler sei „unnötig hart rangegangen", so der Trainer. Es war ein unschönes Ende einer eigentlich guten Landesliga-Begegnung, in der Luis Guedes Ribeiro beim TVOe mit gelungenen Aktionen herausstach und sich den Titel Spieler des Tages verdiente.