Die Corona-Infektionszahlen steigen wieder: Dennoch wird in Leinfelden-Echterdingen ein Open-Air-Sommerevent vorbereitet, dass regionalen Künstlern Auftrittsmöglichkeiten verschafft. Was steckt dahinter?

Leinfelden-Echterdingen - Die Museen schicken sich an, wieder zu öffnen. Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper hat ein Frühlingsfest light ins Spiel gebracht. Dies macht Mut, in einer Krise, die Kulturschaffende und die Veranstaltungsbranche hart getroffen hat. Und auch in Leinfelden-Echterdingen gibt es nun ein Fünkchen Hoffnung auf direkten Kulturgenuss: Das Veranstaltungsteam der Filderhalle bereitet mit Mitarbeitern des städtischen Kulturamtes ein Open-Air-Sommerevent mit dem Namen Kultur am Park vor.

 

Immer wieder freitags wird es dann auf dem neuen Vorplatz der Filderhalle – zwischen Panoramasaal und Bahnhofstraße, also am Leinfelder Stadtpark – Programm geben. Los soll es am 11. Juni gehen. „Ich freue mich so, ankündigen zu dürfen, der Kultur mal wieder ein Podium bieten zu wollen“, sagte Dorothea Veit, Vizeleiterin des Kulturamtes, dazu in einer Sitzung des zuständigen Ausschusses. „Die Musiker freuen sich unglaublich darauf, mal wieder einen Auftritt zu haben.“

Ein Einlassdienst führt Besucher zu ihren Plätzen

Mit Bands der örtlichen Musikschule wurde bereits gesprochen. Auch das Theater unter den Kuppeln hat Interesse, mitzumachen. 100 bis 140 Sitzplätze sollen im Freien aufgestellt werden – freilich unter Einhaltung der gebotenen Abstandsregeln. Speisen und Getränke werden am Tisch serviert. Kostenlose Tickets können einige Wochen vor Beginn der Veranstaltungsreihe online reserviert werden. Es soll nur so viele Karten geben, wie Sitzplätze erlaubt sind. Ein Einlassdienst führt die Besucher dann zu ihren Plätzen.

Für diese Idee gab es fraktionsübergreifend viel Lob, insbesondere seitens der CDU, die zuvor einen ähnlichen Antrag gestellt hatte. Die Umsetzung wird rund 37 000 Euro kosten, wofür der Ausschuss grünes Licht gab. Das Ganze steht dennoch auf wackeligen Beinen: Ob es diesen Kultursommer in Leinfelden geben kann, „steht und fällt mit der dann aktuellen Corona-Lage“, betonte Eberhard Wächter (Freien Wähler/FDP). SPD-Stadträtin Sinner-Bartels regte an, wenn nötig, aus dem Kultursommer einen Kulturherbst zu machen. Auch Dorothea Veit sagte: „Ob wir das tatsächlich machen können, weiß der liebe Gott allein.“

Einen Plan B gibt es bisher nicht

Bekanntlich steigen die Infektionszahlen wieder. Einen Plan B gibt es dennoch bisher nicht. „Digitale Formate sind nur die zweitbeste Lösung“, sagte Nils Jakoby, Geschäftsführer der Filderhalle. Bürgermeister Carl-Gustav Kalbfell hofft auf eine entspanntere Lage, wie es sie auch im Sommer 2020 gegeben hatte. Zumal immer mehr geimpft werde und das Angebot für Corona-Tests steige. Im Testzentrum, welches die Stadt seit kurzem im Kulturforum in Zusammenarbeit mit dem DRK betreibt, wurden bis Mitte dieser Woche fast 500 Menschen auf eine Covid 19-Infektion geprüft, berichtet er. Einer der Getesteten war positiv. Das Angebot richtet sich an symptomfreie Bürger.