Die Fastenzeit der Muslime, der Ramadan, fällt dieses Jahr in eine besonders heiße Zeit. Deshalb warnen Kinderärzte: Kinder und Jugendliche sollten tagsüber essen und trinken. Komplett zu fasten ist gefährlich für sie.

Stuttgart - Dir liegen sicher gerade alle Erwachsenen im Ohr mit „Kind, trink nur genug, es ist ja so heiß!“ Sie haben ja Recht. Auch hier hast Du das schon gelesen. Vielleicht hast Du aber einen muslimischen Mitschüler, der zur Zeit tagsüber überhaupt nicht isst und trinkt. In seiner Religion ist nämlich Ramadan: Während dieser Fastenzeit sollen gläubige Muslime tagsüber nicht essen – und zwar von Sonnenauf- bis -untergang. Das ist in diesem Jahr besonders hart, weil der Ramadan nicht nur in die Zeit der längsten Tage fällt, sondern auch noch in die Hitzewelle.

 

Vor allem Kinder brauchen auch im Laufe des Tages etwas zu trinken, weil der Wasseranteil am Körpergewicht höher ist als bei Erwachsenen. Die Kinderärzte warnen deshalb davor, dass Kinder und Jugendliche im Ramadan ganztags fasten. Eigentlich sollen auch aus Sicht der Muslime Jugendliche erst ab der Pubertät mitfasten. Aber viele Kinder wollen es den Eltern gleichtun und fordern, dass sie ebenfalls mitmachen dürfen. Vertreter muslimischer Religionsverbände weisen darauf hin, dass die körperliche Unversehrtheit in ihrer Religion über dem Fastengebot stehe: wer durch das Fasten krank wird, soll es nicht tun. Manche Eltern lassen ihre Kinder als Kompromiss nur einen halben Tag oder am Wochenende fasten. Und die deutschen Kinderärzte raten dazu, es so zu machen wie viele Deutsche während der christlichen Fastenzeit vor Ostern: auf Süßigkeiten zu verzichten. Das ist für Kinder schon hart genug, oder?