Nicht nur im Bundestag, auch im Europaparlament haben sich CDU-Abgeordnete auffällig für die Kaukasus-Republik interessiert. Wie es dazu kam, wissen sie nicht mehr genau. Thematisiert wurden Anliegen des autokratischen Regimes.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Stuttgart - Der Eurovision Song Contest (ESC) 2012 war kein ungetrübter Erfolg für Aserbaidschan. Gastgeber des großen Schlagerwettbewerbs zu sein konnte die Kaukasusrepublik einerseits als Prestigegewinn verbuchen. In der Hauptstadt Baku war dazu rechtzeitig ein futuristisches Konzertzentrum fertig geworden, die „Crystal Hall“. Doch das autokratische Regime von Präsident Alijev musste sich zugleich einiges an Kritik anhören. Organisationen wie Human Rights Watch oder Amnesty International beklagten Menschenrechtsverstöße oder demokratische Defizite – ob bei Baumaßnahmen im Zusammenhang mit dem ESC oder beim Umgang mit Opposition und Journalisten. Sogar die deutsche Jurypräsidentin Anke Engelke nutzte die Bühne, um für Fortschritte und freie Wahlen zu plädieren: „Viel Glück auf deinem Weg, Aserbaidschan“, sagte sie auf Englisch, „Europa schaut auf dich.“