Protest im Internet: die SWR-Reportage "Hungerlohn am Fließband" über Leiharbeiter bei Daimler in Stuttgart hat unterschiedliche Reaktionen bei Twitter und Facebook ausgelöst. Wir haben Stimmen im Netz gesammelt.
Stuttgart - In der SWR-Dokumentation "Hungerlohn am Fließband" beschreibt der Journalist Jürgen Rose die Situation von Leiharbeiter beim Stuttgarter Autohersteller Daimler. Die ARD hat den Beitrag am Montagabend ausgestrahlt und kommt darin zum Ergebnis, dass Männer und Frauen, die über Zeitarbeitsfirmen angestellt sind, so wenig Lohn erhielten, dass ihr Gehalt durch das Jobcenter aufgestockt werden müsse. Dieser Fernsehbeitrag hat im Internet - vor allem bei Facebook und Twitter - eine Welle der Entrüstung ausgelöst.
Ein anderer Facebook-Nutzer kündigt an, dass er den Konzern von nun an in allen nur möglichen Belangen meiden werde: "I
Daimler nimmt Stellung zu den Vorwürfen
mahnen die Kritiker, sich an die eigene Nase zu fassen: "
Daimler selbst äußerte sich am Dienstagmittag bei Facebook zu den Vorwürfen: "Wir analysieren die Darstellung des Berichts und den Sachverhalt derzeit sehr sorgfältig und werden uns nach Abschluss dieser Bewertung wieder dazu äußern", versichert der Konzern. Und weiter heißt es: "Sollte sich bestätigen, dass arbeitsrechtliche Belange nicht eingehalten worden sind, wäre dies für uns inakzeptabel und wir würden dies umgehend abstellen."
Auch bei Twitter sind unter dem Hashtag #Daimler viele Beiträge aufgetaucht, die sich mit den Vorwürfen rund um den Autobauer beschäftigen:
Unerlaubte Arbeitnehmerüberlassung bei Daimler.Und Betriebsrat und Gewerkschaft tun so, als wüssten sie von nix. Typisch.#Daimler #ard
— Sina Trinkwalder (@manomama) 13. Mai 2013
Jetzt regen sich alle über #Lohndumping bei #Daimler auf. Machen doch unzählige andere Firmen seit Jahren *genau so*. War das kein Problem?
— Thomas Lambeck (@Thomas_Lambeck) 14. Mai 2013
Gerade das ist das Problem, #Daimler schiebt die Haftung auf die Spedition... #Verantwortung geht anders! #hartaberfair
— Mensch, Marina (@Energisch_) 13. Mai 2013
Der ARD-Beitrag über Daimler ist nicht der erste, der im Internet für Empörung und heftige Diskussionen gesorgt hat. Am 25. Juli 2012 wurden in der ZDF-Reportage “Gnadenlos billig” die Arbeitsbedingungen des Online-Modeversands Zalando kritisiert. Und am 13. Februar diesen Jahres berichtete die ARD über Leiharbeiter bei Amazon. In beiden Fällen entzündeten sich heftige Debatten bei Facebook, Twitter und Co.