Kultur in Leinfelden-Echterdingen Neuer Kunstpreis trotzt der Krise

Weil es Künstlern in der Pandemie schlecht geht, hat sich die Stadt Leinfelden-Echterdingen entschieden, den Kunsthub 2021 nicht zu verschieben. Die Kommune, der örtliche Kunstverein und die Wirtschaft helfen jungen Kreativen digital auf die Sprünge.
Leinfelden-Echterdingen - Kulturveranstaltungen sind verboten, Ausstellungen und Museen sind geschlossen, die Corona-Krise verlangt Kulturschaffenden viel ab. Gerade deshalb will die Stadt Leinfelden-Echterdingen daran festhalten, den neuen Kunstpreis der Stadt, der den Namen Kunsthub trägt, in diesem Frühjahr zum ersten Mal auszuloben. „Wir haben die Chance, ein Licht anzuzünden in der kulturellen Szene, auch wenn es etwas kostet“, sagte Kulturbürgermeister Carl-Gustav Kalbfell am Dienstagabend dazu in einer Ausschusssitzung.
Zwei Jahre lang hat das Kulturamt-Team das neue Kulturpreis-Format vorbereitet – gemeinsam mit dem Kulturkreis LE und der Firma MHZ Hachtel, welche eine Homepage entwickelt und sich um rechtliche Dinge gekümmert hat. „Wir wollen etwas in Schwung bringen“, erklärte Amtsleiterin Dorothea Wissmann-Steiner den Namen Kunsthub. Junge Kreative, die sich noch keinen Namen gemacht haben, sollen finanziell gefördert werden, ihnen will man die Möglichkeit bieten, sich und ihr Werk zu präsentierten.
Marli Hoppe-Ritter sitzt in der Jury
Marcus Meyer, Geschäftsführer von MHZ Hachtel, sprach von einen „fortschrittlichem Konzept“, Wolfgang Hauger, Chef des örtlichen Kulturkreises, von „einer hochkarätigen Jury“ und „hervorragenden Künstlern“. Zu der Jury gehört unter anderem die Unternehmerin und Kunstsammlerin Marli Hoppe-Ritter aus Waldenbuch sowie Nicole Fritz, Direktorin der Kunsthalle Tübingen. Der Kunsthub könne dazu beitragen, dass Leinfelden-Echterdingen – mehr als bisher – als Kulturstadt wahrgenommen werde.
Experten aus der Kunstbranche haben bereits im Sommer 2020 drei Frauen und einen Mann für den diesjährigen Kunsthub vorgeschlagen. Die Nominierten heißen Thora Gerstner, Suah Im, Jaeyun Moon und Francisco Wiborg Bamford. Die Künstler kommen aus den Bereichen Malerei, Grafik, Zeichnung und Kleinskulpturen. Details dazu gibt es auf der Homepage www.kunsthub.de nachzulesen.
Es gibt eine reale Schau und einen digitalen Rundgang
Die Werke der Nominierten werden in der Galerie Altes Rathaus Musberg ausstellt. Weil auch diese Kulturräume wegen Corona geschlossen sind, sollen alle Werke abfotografiert werden, es soll einen interaktiven Rundgang durch die Schau im Internet geben. Die Preisverleihung, die für den 13. März geplant ist, soll via Livestream im Netz übertragen werden.
Das digitale Format kostet 21 000 Euro mehr, als die Stadt eigentlich ausgeben wollte. Unter anderem muss der Panorama-Saal der Filderhalle angemietet werden. Der zuständige Gemeinderatsausschuss gab am Dienstag dennoch grünes Licht. Fraktionsübergreifend gab es viel Lob für den neuen Kunstpreis und die Unterstützung der Kulturschaffenden in denkbar schwierigen Zeiten. Die Stadt hat den Preis entwickelt, nachdem sie 2018 die langjährige Zusammenarbeit mit der Deutschen Fotografischen Akademie (DFA) aufgekündigt hatte.
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