Nicht alle Aussteller der Leomess sind für sich mit dem Ergebnis der Leistungsschau zufrieden. Der Bund der Selbstständigen plant deshalb eine Diskussionsrunde.

Nachdem die Leomess zwei Mal wegen der Pandemie verschoben werden musste, konnte sie schließlich am vergangenen Wochenende über die Bühne gehen. Es habe sich nach einem Rundgang, den sie am Sonntag gemacht habe, ein sehr durchwachsenes, gespaltenes Bild ergeben, sagt Claudia Nowack, Vorstandssprecherin des Bundes der Selbstständigen (BdS), der die Leistungsschau mit Unterstützung der Stadt veranstaltet. Bei Gesprächen mit den Ausstellern habe sich herausgestellt, dass die Unternehmer, die sich auf Solaranlagen und Wärmepumpen spezialisiert haben, sehr zufrieden waren. „Bei ihnen haben sich auch gute Gespräche mit den Besuchern ergeben“, hat Nowack erfahren. Das Thema „Erneuerbare Energien“ stand zudem bei der Messe mit einer Sonderschau im Mittelpunkt.

 

Bei den anderen Ausstellern sei das Interesse der Besucher nicht groß gewesen. „ Da gab es schon Äußerungen wie ‚Diese Messe braucht kein Mensch mehr’“, berichtet Claudia Nowack und zeigt Verständnis: „Man stellt sich da natürlich auch hin, um sich zu zeigen.“ Und wenn keine Besucher an den Stand kämen, ständen Kosten und Nutzen in keinem Verhältnis.

Außerdem weiß Nowack, dass oft nicht genug Personal vorhanden ist, um einen Messestand mit entsprechenden Mitarbeitern auszustatten. „Das ist vor allen Dingen bei den Handwerkern der Fall. Da waren meist die Geschäftsführer selbst vor Ort.“

Wird die Messe neu aufgestellt?

Für die BdS-Vorstandssprecherin ist zudem klar, dass die Besucher nicht mehr „einfach nur gucken“ wollen. Aktionen und Erlebnis spielen heutzutage eine große Rolle. „So ist Roy Epple von Bodystreet total zufrieden gewesen – wie auch Plaza. Aber sie haben auch Mitmachaktionen angeboten“, so Claudia Nowack. Der BdS habe deshalb gemeinsam mit der Stadt überlegt, die Leonberger Aussteller einmal einzuladen – auch die, die nicht an der Gewerbeschau in diesem Jahr teilgenommen haben – und darüber zu diskutieren, ob man die Leomess in der bisherigen Form weiterführen oder sie auf neue Füße stellen will, sagt Nowack. Eine Veranstaltung im September habe man daher ins Auge gefasst.

Gunnar von Grawert-May von der Mattfeldt und Sänger Marketing und Messe AG, die die Messe organisiert hat, sagt über die Leomess: „ Im Rahmen des Möglichen ist das Optimale rausgeholt worden. Es ist alles im grünen Bereich.“ Nach der Pandemie seien die Betriebe zurückhaltend gewesen, auf der Fläche hätte man mehr Aussteller unterbringen können. Die Anmeldungen seien am Anfang „zäh“ gewesen. „Jeder hatte noch die Pandemie im Kreuz“, betont Grawert-May. „Trotzdem waren die Besucherzahlen gut.“ Rund 5000 Besucher an beiden Tagen ist seine Schätzung. Das Kinderprogramm sei gut angekommen und die Vortragsräume seien „brechend voll“ gewesen. Dass nicht jeder Aussteller eine gute Bilanz zieht, ist dem Diplom-Volkswirt bekannt. „Die Leute sind heute beim Kauf zurückhaltend, aber nicht beim Schauen“, ist eine seiner Erklärungen. Der Messeorganisator sagt abschließend über die Leomess: „Gerne wieder, gerne mit ein paar mehr Ausstellern.“