Die EU-weite Debatte über Plastikgranulat auf Sportplätzen und deren Auswirkungen auf die Umwelt ist auch in Waldenbuch ein Thema. Experten haben sich die Sportplätze vor Ort angesehen und geben eine Einschätzung.

Waldenbuch - Kunstrasenplätze sind für die Gemeinden zum Problem geworden. Seit in einer Studie des Fraunhofer-Instituts die Risiken durch das verwendete Kunststoffgranulat thematisiert wurden, schauen die Kommunen genauer hin. Auch in Waldenbuch wird am Hasenhof und auf dem DFB-Kleinspielfeld an der Oskar-Schwenk-Schule auf Kunststoff gekickt. Experten haben im Auftrag der Stadt nun untersucht, wie hoch der Abtrag von Mikroplastik in die Umwelt ist und ob Handlungsbedarf besteht.

 

„Wir warten ab“, lautet nach der Präsentation das Fazit des Waldenbucher Bürgermeisters Michael Lutz. Im Moment bestehe kein Anlass, das Thema hochzuhängen. Nach Rücksprache mit einer Fachfirma habe man die Information erhalten, dass die extrem hohen Werte vor allem in den südlichen Ländern Europas gemessen worden seien, die in der Regel einen anderen Aufbau haben. Für die in Deutschland verbaute Elastik-Tragschicht würden etwa vier bis fünf Kilogramm Granulat pro Quadratmeter verwendet. Bei den im Süden üblichen Asphalttragschichten seien 20 bis 25 Kilogramm nötig.

Es gibt Möglichkeiten, das Schlimmste zu vermeiden

Für die Stadtverwaltung folgt daraus: Eine Sanierung wird erst dann in Auftrag gegeben, wenn die EU-Kommission in etwa einem Jahr ihren Bericht vorlegt und entsprechende Maßnahmen fordert. Bis dahin werde weiterhin versucht, die Belastung der Umwelt mit Mikroplastik gering zu halten. Dazu gehört zum Beispiel der Verzicht auf maschinelles Schneeräumen. Die dringend notwendigen Kleinreparaturen an den Spielfeldern werden aus Erhaltungsgründen trotzdem durchgeführt. Größere Aufträge, wie die Komplettsanierung der Torbereiche, sollen aber erst in Auftrag gegeben werden, wenn die Entscheidung der EU auf dem Tisch liegt.